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„Zwei Jahre Amtszeit keine Alternative“

Schützenfest-Absage bringt auch Silberkönig Ansgar Sibbel um seine Chance zum erneuten Königsschuss

Noch ein Jahr im Amt: Über den bisher einmaligen Fall einer zweijährigen Amtszeit können sich Schützenkönig Rainer Rischkowski, seine Königin Linda Beelmann und ihr Hofstaat wirklich nicht freuen. Sie hätten es lieber am Wochenende krachen lassen und ihr Thronjahr mit zünftigen Feiern abgeschlossen. Fotos (3): Matthias Garwels

17.07.2020

Auf bessere Zeiten und das nächste Volksfest im kommenden Jahr hoffen, wie alle anderen Vereine auch, die Löninger Schützen.

Löningen. Fast alle Schützenkönige übermannt am Schützenfest- Sonntag oder spätestens am Montag, während sich die Nachfolge-Kandidaten bereits in Position bringen, der Abschiedsblues und der Wunsch nach Verlängerung. Doch in diesem Jahr, in dem diese Wunschträume für Löningens König Rainer Rischkowski, Jugend-Majestät Johann Willen und Kinderkönig Tom Breher „dank“ der Folgen der Corona- Pandemie in Erfüllung gehen, kommt es Zwei-Jahres-Majestät Rainer fast schon wie ein schlechter Traum vor.

Angesichts der fast feierfreien Zeiten oder mit angezogener Handbremse und Abstand seien zwei Amtsjahre keine Alternative, so Rischkowski. „Wir als Throngemeinschaft hätten uns nichts mehr gewünscht,als ein Schützenfest mit großem Festumzug am Sonntag als Höhepunktundall die kleinen- und größeren Treffen mit den Nachbarn und den Schützen im Vorfeld und an den Festtagen“.

Gefreut haben sich das Königspaar und sein Gefolge als kleinen Trost darüber, dass die Königsnachbarn vom Mühlenbach dennoch geschmückt und geflaggt haben.

Vereins-Präsident Franz-Josef Hölzen bittet die Mitglieder und Löninger um Verständnis, dass auch kleinere Treffen oder Veranstaltungen vom Verein nicht selbst organisiert worden seien. Es habe Überlegungen zum Beispiel für eine Kranzniederlegung am Samstagabend gegeben, aber selbst eine solche Veranstaltung hätte unter den geltenden Vorgaben nicht stattfinden können. Zudem verbiete es sich,wenn Vorstand und Offizierskorps zusammen kämen, die Mitglieder aber nicht mit einbezogen würden.
   

Er wünschte allen, die sich in Bankgemeinschaften und Nachbarschaften getroffen hätten oder treffen werden und ihre Straßen Corona zum Trotz geschmückt hätten,einen möglichst großen Hauch von Schützenfest- Feeling. „Wir alle können nur die Zähne angesichts der in normalen Zeiten schönen feierseligen Anlässe der kommenden Tage zusammenbeißen und auf bessere Zeiten hoffen“,so Hölzen.

Zu den besonders Unglücklichen über die Schützenfest-Absage gehört Ansgar Sibbel. Der Gewerbevereins-Vorsitzende hätte in diesem Jahr sein silbernes Thronjubiläum feiern können. Noch mehr wurmt ihn aber, dass er sein Anliegen in diesem für ihn denkwürdigen Jahr nicht in die Tat umsetzen kann.

Er hatte das Ziel,am Montag erneut Schützenkönig zu werden und ein Vierteljahrhundert nach dem ersten den zweiten Triumph folgen zu lassen. Das wäre ein bisher wohl einmaliger Vorgang in der Vereins-Geschichte gewesen. Schon sein erster Königsschuss 1995 war etwas Besonderes: Denn er setzte Caesars Spruch „Veni, Vidi, Vici“, ich kam, sah und siegte, lupenrein in die Tat um. Anders als sein Vater und die potenziellen Angehörigen von dessen Throngemeinschaft, die viele Jahre vergeblich auf den Adler gezielt hatten,gelang dem mit 25 Jahren erstmals Berechtigten im ersten Anlauf der Triumph.

Von Willi Siemer

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