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Sicherheit serienmäßig

EU macht Fahrerassistenzsysteme zur Pflichtausstattung

Unfälle verhindern: Fußgänger und Radfahrer sind im Straßenverkehr besonders gefährdet. Fahrerassistenzsysteme, die diese Personengruppen schützen, werden daher ab 2022 zur Serienausstattung von Fahrzeugen in der EU. Foto: djd/Bosch

3.08.2020

Im wuseligen Stadtverkehr sind Fahrerassistenzsysteme besonders wichtig, um Unfälle zu verhindern. Die elektronischen Helfer unterstützen unter anderem beim Abbiegen oder dabei, in der eigenen Fahrspur zu bleiben.

Seit 2000 ist die Zahl der Verkehrsunfälle mit verletzten Personen in Deutschland um 20 Prozent zurückgegangen. Zu verdanken ist das unter anderem der Sicherheitsausstattung der Fahrzeuge, die sich seit damals erheblich verbessert hat. Systeme wie die Antischleuderhilfe ESP sind zu einer Selbstverständlichkeit geworden. Heute werden zunehmend auch solche Fahrerassistenzsysteme eingesetzt, die beispielsweise eine drohende Kollision erkennen können, vor der Gefahr warnen oder sogar mit einer Notbremsung schneller reagieren als der Mensch. Die Europäische Union hat die Sicherheitswirkung solcher Systeme registriert und macht sie ab 2022 zur verpflichtenden Ausstattung von Neuwagen. Damit soll die Verkehrssicherheit weiter gesteigert und sowohl Fußgänger als auch Radfahrer besser geschützt werden.

Jeder neu zugelassene Pkw muss nach EU-Vorgaben ab dem Jahr 2022 serienmäßig mit zahlreichen Fahrerassistenzsystemen für mehr Sicherheit ausgestattet sein. Dazu gehören unter anderem ein Notbremssystem, ein Spurhalteassistent, Sensoren für die sichere Rückwärtsfahrt, eine intelligente Geschwindigkeitsassistenz sowie ein System, das den Fahrer bei Müdigkeit warnt.     

Gefahr erkannt, Gefahr gebannt: Notbremssysteme, die schneller reagieren als der Mensch, können zahlreiche Unfälle im Straßenverkehr verhindern. Foto: djd/Robert Bosch
Gefahr erkannt, Gefahr gebannt: Notbremssysteme, die schneller reagieren als der Mensch, können zahlreiche Unfälle im Straßenverkehr verhindern.
Foto: djd/Robert Bosch

So lange brauchen Autokäufer aber nicht zu warten: Die genannten Helfer sind heute schon verfügbar – in allen Fahrzeugklassen. „Fahrerassistenzsysteme unterstützen den Fahrer in kritischen Situationen und helfen, die Sicherheit im Straßenverkehr zu erhöhen“, sagt Dr. Mathias Pillin, Vorsitzender des Bereichsvorstandes des Bosch-Geschäftsbereichs Chassis Systems Control. Die Systeme helfen dem Fahrer, mit dem Fahrzeug in der Spur zu bleiben, Kollisionen beim Rückwärtsfahren zu vermeiden und den richtigen Abstand zum Vordermann einzuhalten. Wichtig ist dabei: Die Systeme ersetzen den Fahrer nicht, er behält jederzeit die volle Kontrolle und Verantwortung.

Unter den Fahrerassistenzsystemen gelten automatische Notbremsassistenten als besonders wirksam. Seit ihrer Markteinführung 2009 haben sie nach Untersuchungen der Bosch-Unfallforschung allein in Deutschland bis zu 3000 Unfälle mit Personenschaden verhindert. Ist der Fahrer für einen Augenblick abgelenkt oder tritt plötzlich ein Kind zwischen parkenden Autos auf die Fahrbahn, erkennt das automatische Notbremssystem die Gefahr und berechnet innerhalb von wenigen Millisekunden, wie stark das Fahrzeug abgebremst werden muss, um einen Unfall zu vermeiden. Gleichzeitig warnt das System den Fahrer. Bremst dieser nicht ausreichend stark, erhöht es selbstständig den Bremsdruck und kann, wenn notwendig, automatisch eine Vollbremsung auslösen. (djd)

Keyless-Go-Autoschlüssel sicher lagern

Von Spezialtaschen, Teedosen und mit Alufolie umwickelten Schachteln

Neubrandenburg. Wer ein Fahrzeug mit einem sogenannten Keyless-Go-System besitzt, sollte seinen Autoschlüssel zu Hause sicherheitshalber in geprüften Spezialtaschen aufbewahren. Das rät die Polizei in Neubrandenburg nach mehreren Diebstählen moderner Fahrzeuge. Grundsätzlich reicht es demnach nicht mehr aus, solche Autoschlüssel möglichst weit vom Wagen entfernt zu lagern.

Auch Teedosen und mit Alufolie umwickelte Schachteln können sich zur Aufbewahrung eignen. Ob solche Hausmittel funktionieren, können und sollten Autobesitzer allerdings ausprobieren: Dazu gehen sie mit dem Schlüssel in dem Behältnis in die Nähe des Autos – öffnet es sich so noch immer automatisch, eignet sich diese Aufbewahrungsmethode nicht.

Mit einer Keyless-Go-Ausstattung öffnet sich ein Auto selbstständig ohne aktives Benutzen des Schlüssels, wenn man sich dem Auto nähert und den Schlüssel bei sich trägt. Kriminelle nutzen den Angaben zufolge mit speziellen Antennen die große Reichweite der Schlüssel, um deren Signal abzugreifen. Dies sorgt dafür, dass Autos spurlos geöffnet werden können, was ihren Diebstahl dann erleichtert. (dpa/tmn)
    

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