Das Nachrichtenportal vonMünsterländische Tageszeitung MT undOldenburgische Volkszeitung OV
Dies ist ein bezahltes Sonderthema
Sonderveröffentlichung

Restauriert und neu gebaut

Dokumente auf dem Dachboden gefunden

Schmuckstück des Schankraums: Der Kamin im ältesten Bereich des Hauses ist sehr behutsam saniert worden. Fotos © Ratsklause

14.09.2021

Die neue Ratsklause werte den Marktplatz des Ortes weiter auf und biete mit der Außenterrasse die Aufenthaltsqualität, die man sich als Kommune für seinen zentralen Platz nur wünschen könne, so Bürgermeister Karsten Hage. Das umfassende Angebot, in dem überall die Liebe zum Detail und für die historische Dimension der jahrhundertelangen Gasthaus-Tradition spür- und sichtbar sei, biete viele neue Möglichkeiten, fährt er fort. Er dankte dem Investor und Besitzer, Dr. Arnold Dröge, der mit seinem Engagement die Qualität ermöglicht habe. In dieses Lob schließe er auch die Planerin und Innenarchitektin Gertrud Gerdes, Ehemann Rainer Gerdes sowie Inhaber Roland Wöst mit ein.
 

Die Planung der umfangreichen Maßnahmen begann im September 2017, die Baugenehmigung wurde 2018 erteilt. Grundsteinlegung und damit Start des Projektes war dann der 23. April 2019. Das kleinere Gebäude wurde abgerissen und neu aufgebaut, das größere von Grund auf saniert. Das Bauende war der Mai 2020.

Das alte Gebäude der Ratsklause wurde von Grund auf saniert. Die alte Balkenlage und der Kamin, der älteste Bereich des Hauses, wurden behutsam restauriert. Die Reste einer Bordüre unter der Decke, die bei den Abbrucharbeiten zu Tage kamen, wurden mit einer extra gefertigten Schablone nachgestellt. So schmückt dieses authentische Stilelement jetzt den Schankraum bzw. das Kaminzimmer.
 

Lob gab es vom Bürgermeister auch für den Umgang der Verantwortlichen mit den uralten Dokumenten, die bei den Aufräum- und Abbrucharbeiten auf dem Dachboden gefundenen wurden. Sie sind dem Heimatbund zur Auswertung zur Verfügung gestellt worden. Dazu gehörte auch ein fast 200 Jahre alter Strafbefehl für den damaligen Wirt, der Geld für den Bierausschank während des Gottesdienstes in der unmittelbar angrenzenden Kirche zahlen musste.
 

Eine ebenfalls entdeckte alte Uhr des Linderner Uhrmachers Karl-Friedrich Büter von 1827 gehört zu den ältesten bekannten Uhren der Uhrmacherfamilie. Sie wurde fachkundig restauriert und steht jetzt in der Büterstube der Ratsklause. Die Gemeinde Lindern hat inzwischen zwei weitere Büter-Uhren aus ihrem Besitz als Leihgabe zur Verfügung gestellt. Sie haben nun im Kaminzimmer und im Restaurant einen angemessenen Platz gefunden. „So kann dieses wichtige kulturelle Erbe Linderns auch öffentlich wahrgenommen werden“, freut sich Bürgermeister Hage.

„Genießen Sie das Ambiente des Hauses“ lädt Roland Wöst zum Tag der offenen Tür am morgigen Sonntag ein. „Bei den Führungen erfahren Sie so manche Geschichte aus alter Zeit, von den Bauarbeiten und von dem, was unser Haus zu bieten hat.“

Logo_Top