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Sonderveröffentlichung

Passgenaue Besetzung

Bindeglied zwischen Schülern und Unternehmen

Carmen Krause (links) von der Passgenauen Besetzung Cloppenburg war vor Beginn der Herbstferien zur Beratung der Schüler:Innen Der Berufseinstiegsschule (BES) und Berufsfachschule (BFS) Körperpflege ganztägig in der BBS Technik. Foto@Bbs Technik

20.12.2021

Fragt man kleine Kinder, was sie einmal werden möchten, haben viele sehr genaue Wünsche – Feuerwehrmann, Astronaut oder Pilot. Im jugendlichen Alter hingegen haben sie oft keine konkreten Vorstellungen mehr in Bezug auf ihren Berufswunsch. Hier stehen sie häufig vor der Frage: Welchen Beruf möchte ich lernen und welchen Weg möchte ich einschlagen?

Auf der Suche nach dem „richtigen“ Beruf und einem passenden Betrieb steht den Jugendlichen die „Passgenaue Besetzung“ der Kreishandwerkerschaft unterstützend zur Seite. Aber was genau macht die „Passgenaue Besetzung“? Ziel des Projektes ist es, Schülern und Schülerinnen auf der Suche nach einem Ausbildungsplatz zu helfen bzw. zu vermitteln, aber auch, Unternehmen darin zu unterstützen, Nachwuchskräfte zu finden und sich damit gut gerüstet für die Zukunft aufzustellen. „Wir fungieren quasi als Bindeglied zwischen den Jugendlichen und den Betrieben“, sagen Carmen Krause und Sigrid Tebben als Ansprechpartnerinnen der „Passgenauen Besetzung“.

Der erste Kontakt entsteht in den meisten Fällen über die Schulen. Bevor die Jugendlichen im Rahmen ihres Schülerpraktikums ein erstes Mal in die Berufswelt eintauchen, besuchen die beiden Projektbegleiterinnen regelmäßig Schulklassen und stellen ihre Arbeit vor. „Zunächst betreiben wir ein Stück weit Aufklärungsarbeit, denn das Handwerk ist durchaus mehr, als man vielleicht denken könnte.“ „Wir geben mit interaktiven Medien einen Einblick über unser Projekt, vermitteln aber auch einige allgemeine Informationen zum Handwerk und stellen schließlich die Arbeit der Kreishandwerkerschaft vor. „Viele wissen nicht, wofür die Kreishandwerkerschaft steht und was sie macht“, stellen die beiden immer wieder fest. „Wir gehen in diesen Vorstellungsrunden auch schon auf einige Berufe ein – auch auf weniger bekannte“, erläutert Carmen Krause. Schließlich hat das Handwerk viel mehr zu bieten, als die typischen Berufsbilder. Bei der Berufswahl sei es deshalb durchaus hilfreich, über den Tellerrand zu schauen.

In späteren Einzelgesprächen gehen Carmen Krause und Sigrid Tebben dann individuell auf die Schüler ein. „Durch gezielte Fragestellungen kann man bereits einige Bereiche ausloten.“ „Welche Berufe kennst du?“, „In welche Richtung tendierst du?“, „Wofür interessierst du dich?“, „Was findest du spannend?“ oder „Welche Hobbys hast du?“

Schulpraktika können ihnen dann anschließend dabei helfen, herauszufinden, welcher Beruf zu ihnen passen könnte. „Praktika sind eine gute Möglichkeit, einen Einblick zu gewinnen und sich den Beruf einmal näher anzuschauen. Außerdem ergeben sich oftmals auch Chancen auf einen Ausbildungsplatz“, ist sich Carmen Krause sicher. Daher empfiehlt sie den Jugendlichen auch, freiwillige Praktika in den Ferien zu machen – „manchmal reichen ja schon einige Tage aus, um festzustellen, ob der Beruf einem liegt oder er Spaß machen könnte.“ Viele wissen bei einigen Berufen nicht, wie umfangreich und spannend das Berufsfeld sein kann.

„Auf der Suche nach einem passenden Betrieb überlegen wir gemeinsam mit den Schülern, welche Unternehmen im näheren Umfeld infrage kommen. Je nach Bedarf sind wir auch bei der Kontaktaufnahme behilflich. Wir bieten den Schülern außerdem an, gemeinsam die Bewerbungsunterlagen durchzuschauen, um ihnen an der einen oder anderen Stelle noch Tipps zu geben.“ Kristallisiert sich in den Einzelgesprächen heraus, dass die Interessen außerhalb des Handwerks liegen, vermitteln Carmen Krause und Sigrid Tebben an andere Stellen und Institutionen weiter.

Hat sich die Vorstellung über die berufliche Zukunft gefestigt, eine Ausbildung im Praktikumsbetrieb ist jedoch nicht möglich, bieten Carmen Krause und Sigrid Tebben weitere Unterstützung an. „Wir halten dann nach anderen Betrieben aus der Branche Ausschau. Hier erweitern wir dann durchaus auch den Radius. Viele Betriebe unterstützen ihre Azubis beispielsweise, indem sie einen Rollerführerschein ermöglichen oder Fahrgemeinschaften gebildet werden können.“

Carmen Krause und Sigrid Tebben sind auch Ansprechpartnerinnen, wenn Auszubildende nach dem Praktikum oder im ersten Ausbildungsjahr feststellen, dass es doch nicht der „richtige“ Beruf ist. Man schaut während der Arbeit vielleicht schon mal nach „rechts und links“, sieht z. B. auf Baustellen, welche anderen Berufe es gibt, die vielleicht eher passend sind.

Die „Passgenaue Besetzung“ ist nicht nur für Jugendliche eine gute Anlaufstelle, viele Unternehmen aus dem Oldenburger Münsterland haben sich dem Projekt angeschlossen und finden auf diesem Weg Lehrlinge für ihre freien Ausbildungsplätze. Durch den Kontakt mit den Schülern wissen Carmen Krause und Sigrid Tebben bereits im Vorfeld, wer vielleicht in welchen Betrieb passen könnte und vermitteln zwischen Jugendlichen und Unternehmen. „Der Bedarf an Auszubildenden ist weitaus höher als das Bewerberaufkommen“, erläutert Carmen Krause die Situation, auch im Hinblick auf den Fachkräftemangel. In vielen Branchen sei der Ausbildungsnotstand gravierend, sodass freie Stellen nicht besetzt werden können. „Wir stehen den Unternehmen während der Probezeit, aber auch darüber hinaus, gerne bei Fragen und Problemen zur Seite.“

Die „Passgenaue Besetzung“ agiert aber nicht nur mit der Vermittlung zwischen Jugendlichen und Betrieben. Das Angebot ist weit gefächert, beispielsweise mit einer Lehrstellenbörse. „Betriebe, die Interesse haben, können uns gerne noch ihre freien Stellen melden“, so Carmen Krause. So wie die Lehrstellenbörse werden einige andere Themen mit der Aktion „Passgenau deckt auf“ über Social Media näher vorgestellt. Themen wie „Frauen im Handwerk“ oder „Online-Vorstellungsgespräche“ werden hier interaktiv und unterhaltsam näher beleuchtet. Reinklicken lohnt sich! facebook.com/handwerk.cloppenburg, Instagram Verlagsredaktion
 

ANSPRECHPARTNER/-INNEN

Sigrid Tebben
Telefon: 04471 179-20
Telefax: 04471 179-39
Mail: s.tebben@handwerk-cloppenburg.de

Carmen Krause
Telefon 04471 179-46
Telefax: 04471 179-39
Mail: c.krause@handwerk-cloppenburg.de

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