Jobstarter-Plus Projekt „Bau + mehr“
Eine der vielen Service- und Dienstleistungen der Cloppenburger Kreishandwerkerschaft ist das Jobstarter plus-Projekt „Bau + MEHR“. Nachdem bereits die beiden Vorgänger – SHK + MEHR und Metall + MEHR – erfolgreich abgeschlossen wurden, startete im Juli 2020 die Fortsetzung für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) aus dem Landkreis Cloppenburg im Bereich Bau und Ausbau.
Das Projekt „Bau + MEHR“ wird gefördert als JOBSTARTER plus-Projekt aus Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung und des Europäischen Sozialfonds. Hier werden Fördergelder für Beratungsdienstleistungen zur Verfügung gestellt.
„Das Projekt beinhaltet über eine Laufzeit von 2,5 Jahren drei wesentliche Säulen – Beratung, Schulung und Berufsmarketing – für eine erfolgreiche Digitalisierung der Unternehmen“, erläutert Projektleiter Anjo Buschmeier. Gemeinsam mit seinen beiden Kollegen und Digitalisierungsberatern Andreas Dalinghaus und Denis Baal, bietet er im Rahmen des Projektes Beratungs-, Informations-, Qualifizierungs- und Vernetzungsangebote für Handwerksbetriebe in Bau- und Ausbaugewerken an.
„Ziel dieses Projektes ist es, die Digitalisierung in den Betrieben voranzutreiben, mehr Ausbildungsplätze zu besetzen und mehr Fachkräfte für das Handwerk zu gewinnen sowie das Image des Handwerks zu verbessern“, erläutert Denis Baal. „Bau + MEHR“ besteht aus zwei Elementen. Zum einen aus der Ausbildung, und zum anderen aus der Digitalisierung. Man gehe davon aus, dass durch die Digitalisierung eine Veränderung auf die Ausbildung und das Ausbildungsverhalten einhergehe und gleichzeitig die Attraktivität durch Digitalisierung für junge Menschen gesteigert werde. Zu den Themen der Digitalisierung zählen Kommunikation, Verwaltungs- und Arbeitsprozesse.
„Wir sprechen die Unternehmen telefonisch an und bieten ihnen im Rahmen des Projektes unsere Unterstützung an.“ In einem Vor-Ort-Gespräch begutachten die Projektmitarbeiter mittels einer Checkliste den „Ist-Zustand“ in den Firmen. „Viele kleine Betriebe sind bei der Digitalisierung noch rückständig und unterschätzen die Notwendigkeit“, sagt Andreas Dalinghaus. „Oft fehlt ihnen aber auch die notwendige Zeit“, ergänzt Denis Baal. „Ein gutes Beispiel ist die Prozessoptimierung in den Unternehmen. Viele Betriebe haben zwar eine Warenwirtschaftssoftware, nutzen sie aber nur in geringen Teilen. Hier versuchen wir im Rahmen der Prozessoptimierung einen effektiven Restnutzen zu erarbeiten“, erläutert Andreas Dalinghaus. Ein weiteres Teilziel ist das Berufsmarketing. „Wir möchten Unternehmen mit entsprechenden Workshops dazu befähigen, die digitalen Tools, die mittlerweile jedem zur Verfügung stehen, stärker in das Berufe- und Azubimarketing einzubinden und diese Möglichkeiten aktiv zu nutzen.
Viele Unternehmen haben auch in der Ausbildung zu wenige Inhalte zum Thema Digitalisierung. Ein Workshop innerhalb des Projektes beschäftigt sich mit der Thematik „Wie können Betriebe die Schüler ansprechen und erreichen?“. Die Digitalberater möchten zudem Mitarbeiter aus den Handwerksbetrieben dafür begeistern, Digitalexperte zu werden und sie in Schulungen darin zu qualifizieren, die digitalen Möglichkeiten in allen Bereichen (auf der Baustelle, Datenverwaltung, Verwaltung, gewerkeübergreifend) einzusetzen und zu nutzen. Hier geht es darum, Mitarbeiter und auch Azubis zu motivieren, sich für die Außendarstellung des Betriebes stark zu machen, z. B. über Foren oder Social Media. So können sie zum Multiplikator für den eigenen Betrieb werden. Sehr entscheidend für das Projekt sind zudem der Netzwerkgedanke und der Austausch. „Die Unternehmer unterhalten sich über das Projekt, erfahren so aus der Praxis über Handlungsempfehlungen und erkennen den Mehrwert, den wir ihnen bieten.“ Darüber hinaus profitieren sie von zahlreichen Netzwerkpartnern, zum Beispiel in Bezug auf Fördermittel. „Ein Unternehmen profitierte durch die Beratung und daraus resultierend genehmigter Fördermittel. Somit wurden seine gesamte Telefonanlage sowie die interne Kommunikation erneuert. Wir begleiten so lange, wie es nötig ist, versuchen das ganze Netzwerk einzusetzen und den bestmöglichen Nutzen für den Betrieb zu generieren“, sagt Andreas Dalinghaus.
Möchten Handwerksbetriebe selber schauen, wo sie stehen, was auf sie zutrifft und wo Bedarf besteht, steht ihnen die Checkliste mit entsprechenden „Werkzeugkästen“ auch auf der Homepage der Kreishandwerkerschaft (www.handwerk-cloppenburg.de/) zur Verfügung.
Auch wenn das Projekt eine begrenzte Laufzeit hat und am 31. Dezember 2022 endet, werden die Digitalisierungsberater den Unternehmen sicherlich für die eine oder andere Frage zur Verfügung stehen und auch einige Infomaterialien werden darüber hinaus noch eine Zeit lang online abrufbar sein. Verlagsredaktion