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Sonderveröffentlichung

600 Unternehmen in elf Innungen

 

Vorstand der Kreishandwerkerschaft Cloppenburg. Collage@Kreishandwerkerschaft, Fotos@Toni Stache

20.12.2021

Schließen sich mehrere Unternehmen eines Berufes oder Berufszweiges innerhalb von Städten oder Landkreisen zu einer Organisation zusammen, spricht man von einer Innung. Sie ist eine Körperschaft des öffentlichen Rechts, fördert gemeinsame gewerbliche Interessen und erfüllt hoheitliche Aufgaben.

„Als Kreishandwerkerschaft Cloppenburg sind wir die Geschäftsstelle der Innungen und sehen uns als regionalen Dienstleister und Repräsentant des Cloppenburger Handwerks“, erläutert Dr. Michael Hoffschroer. Der Kreishandwerkerschaft in Cloppenburg angeschlossen sind elf Innungen, in denen ca. 600 Mitgliedsunternehmen organisiert sind.
 

„Möglich ist auch eine kreisübergreifende Organisation, wie es zum Beispiel bei den Raumausstattern oder Dachdeckern der Fall ist. Sie haben sich mit der Kreishandwerkerschaft in Vechta zusammengeschlossen. „Es gibt zudem Innungen, die sich auf Landes- oder Bundesebene organisieren. „Jeder Innung überstellt ist ein Obermeister. „Es gibt Innungen, in denen übernimmt der Obermeister gleichzeitig die Geschäftsführung. Bei uns ist das nicht so. Hier haben alle Innungen die Geschäftsführung an die Kreishandwerkerschaft abgegeben.“ Die Obermeister im Landkreis Cloppenburg übernehmen hauptsächlich repräsentative Aufgaben.
 

Eine Mitgliedschaft in der Innung kann für die Unternehmen viele Vorteile mit sich bringen:

BÜNDELUNG VON INTERESSEN: Innungsmitglieder bündeln ihre Interessen, Kompetenzen und Erfahrungen, woraus sich vorteilsbringende Synergien ergeben. Die Innungsmitglieder fügen sich zu einem großen Netzwerk zusammen, von dem alle in unterschiedlicher Form profitieren. Die Kreishandwerkerschaft ist in vielen Netzwerken vertreten und somit politisch und gesellschaftlich in einem ständigen Austausch.

GEMEINSCHAFT UND SOLIDARITÄT: „Kooperieren statt konkurrieren!“ ist ein klassisches Innungsmotto. Innungsbetriebe sind vielfach untereinander vernetzt und helfen sich somit gegenseitig aus, sowohl im Bezug auf Material oder Maschinen, oder geben Aufträge an Kollegen weiter, wenn sie mit ihren eigenen Kapazitäten an ihre Grenze stoßen.

KOLLEGIALITÄT: Unternehmer begegnen sich auf Augenhöhe und profitieren voneinander – z. B. bei einer Problemlösung. „Viele Unternehmer, die sich mit einem Problem an die Kreishandwerkerschaft wenden, denken, dass es nur ihnen so ergeht, um schließlich festzustellen, dass es andere Betriebe ebenso betrifft.“

SCHLAGKRAFT: Die Kreishandwerkerschaft bündelt die Interessen aller, um sie z. B auf politischer Ebene mit einem höheren Gewicht zu vertreten. „Die politische Arbeit ist eine wichtige Säule der Kreishandwerkerschaft“, sagt Michael Hoffschroer.

EHREN- UND HAUPTAMT: In der Kreishandwerkerschaft arbeitet ein Team von Haupt- und Ehrenamt eng zusammen. Das Ehrenamt ist für die Kreishandwerkerschaft ein ganz wichtiger Teil. Weit über 100 Ehrenamtsträger sind in den Gremien in verschiedenen Funktionen aktiv. Viele Ehrenamtliche tragen wichtige Informationen an die Hauptamtlichen weiter. „Das ist ein bedeutender Baustein. Am grünen Tisch weiß man nicht immer, was die Handwerker im Alltag beschäftigt“, sieht Michael Hoffschroer die Ehrenamtlichen auch als signifikantes Bindeglied und Sprachrohr.

QUALITÄT: Innungsbetriebe bieten den Kunden in der Regel qualitativ gute Arbeit und bekommen diese im Umkehrschluss auch, wenn sie Dienstleistungen der Kreishandwerkerschaft in Anspruch nehmen.

NACHWUCHSFÖRDERUNG UND -GEWINNUNG: Die Kreishandwerkerschaft investiert mit dem angeschlossenen Bildungszentrum viel in die Nachwuchsförderung, arbeitet in Bezug auf die Nachwuchsgewinnung mit Schulen zusammen, startet Marketingkampagnen und Matching-Projekte. Darüber hinaus führt sie Elterngespräche und hilft, den Weg zu bereiten.

REGIONALITÄT: Die Kreishandwerkerschaft ist regional aktiv, persönlich und nah als kompetenter Ansprechpartner vor Ort.

FINANZIELLE ANREIZE: „Eine Innungsmitgliedschaft rechnet sich am Ende auch meistens“, so Michael Hoffschroer. „Wir bieten unseren Mitgliedern exklusive Leistungen und gewähren bevorzugte Konditionen, z. B. im Bildungs- und Prüfungswesen. Auch bei Partnerorganisationen profitieren Innungsmitglieder von einer Mitgliedschaft, beispielsweise mit Energieversorgern oder Telekommunikationsanbietern bis hin zu Kfz-Ersparnissen.

Innungsmitglieder zahlen einen jährlichen Beitrag. „Dieser liegt in der Regel zwischen 800 und 1000 Euro. Er gliedert sich in einen Innungsbeitrag, der pro Betrieb zu zahlen ist (unabhängig von der Größe) und einen zusätzlichen, Lohnsummen abhängigen Beitrag.“ Möchte ein Unternehmer Innungsmitglied werden, kann er sich gerne an die Kreishandwerkerschaft wenden. „Viele Unternehmen kennen nicht das gesamte Portfolio der Kreishandwerkerschaft. Würden sie es näher kennen, könnte ich mir vorstellen, dass sich der eine oder andere Betrieb eventuell für eine Mitgliedschaft entscheidet“, ist sich Michael Hoffschroer sicher.

Grundsätzlich müssen keine besonderen Anforderungen erfüllt werden, „jedoch hat die Kreishandwerkerschaft ein gewisses Qualitätsverständnis, das wir uns auch von unseren Innungsmitgliedern wünschen“, so der Hauptgeschäftsführer. Verlagsredaktion
 

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