Klare Visionen zu Holdorfs Zukunft
SPD-Fraktionsvorsitzender Martin Fischer gehört dem Holdorfer Gemeinderat seit 1996 an
Mehr als ein Vierteljahrhundert Kommunalpolitik: Manchmal hält es Martin Fischer selbst kaum für möglich. „Ich wollte eigentlich erstmal nur gucken, ob das was für mich ist“, erinnert sich der Handorf-Langenberger heute. Ins Spiel gebracht wurde er damals vom langjährigen SPD-Ortsvereins-Vorsitzenden Franz Overmeyer, der eines Abends vor seiner Tür stand und ihn fragte, ob er sich vorstellen könne, bei den Kommunalwahlen 1996 anzutreten. „Ich habe mir Bedenkzeit erbeten und zunächst mit meiner Frau Doris gesprochen, schließlich waren unsere Kinder Janine und Florian noch klein und ich schon in mehreren Ehrenämtern aktiv.“ Als von dieser Seite „grünes Licht“ signalisiert wurde, war der Weg für seine Kandidatur frei.
Der Abend im September 1996, als bei „Schanko“ die Ergebnisse verkündet wurden, war durchaus spannend für den damals noch kommunalpolitisch völlig unerfahrenen 31-Jährigen. Dass ihm auf Anhieb der Sprung in den Gemeinderat gelungen ist, sei damals Ansporn und Bestätigung zugleich für ihn gewesen, blickt Martin Fischer heute zurück.
„Die erste Legislaturperiode waren Lehrjahre“, erinnert sich Fischer heute. Damals war der Holdorfer Gemeinderat noch gespickt mit großen und verdienten Kommunalpolitikern der CDU und der SPD: „Bei erfahrenen Granden wie Hans Böckmann, Bernard Echtermann, Franz Overmeyer und Kurt Wiegand hat man sich erstmal zurückgehalten.“ Nachdem Elisabeth Vodde-Börgerding und Inge Olberding ebenfalls in den Rat gewählt wurden, vollzog sich in der SPD ein Generationswechsel. Die älteren Mitglieder schieden aus und Martin Fischer übernahm den Fraktionsvorsitz. Seit 1996 ist er ununterbrochen Mitglied des Gemeinderates, seit 2016 auch Mitglied des Kreistages.
„Das Beste für die Gemeinde Holdorf erreichen“ – das sei immer schon sein wichtigstes Ziel gewesen, sagt Martin Fischer. Daher gehe er meistens pragmatisch an Fragestellungen und Probleme heran. Er erinnert sich auch an die gute fraktionsübergreifende Zusammenarbeit mit Bernard Echtermann oder Norbert van Handorff. In der Kommunalpolitik gehe es um konstruktive Kooperationen, Kirchturmdenken sei ihm völlig fremd. Als Beispiel nennt er die Diskussionen um den Kindergarten in Fladderlohausen: „Als Langenberger habe ich das trotzdem unterstützt, weil ich es für sinnvoll erachtet habe“, sagt Fischer heute.
Mit den Zielen der sozialdemokratischen Partei konnte sich der gelernte Heizungsbauer immer schon identifizieren. „Das kommunalpolitische Interesse habe ich zudem aus meinem Elternhaus mitbekommen.“ Nach der Ausbildung folgte die Bundeswehrzeit mit weiteren Jahren als Zeitsoldat. Danach absolvierte er eine weitere Ausbildung zum Versicherungskaufmann und ist seit vielen Jahren selbstständiger Generalvertreter der Allianz mit einem Büro in Steinfeld.
Sich ehrenamtlich zu engagieren, gehört schon seit Jugendtagen zu seinem Leben. Im Vorstand des SV Handorf-Langenberg war er viele Jahre aktiv, in diese Zeit fiel auch die Planung und der Bau der Langenberger Sporthalle im Jahr 1999, der einen Meilenstein für die Entwicklung des Holdorfer Ortsteils bedeutete. Mittlerweile ist Martin Fischer im Ältestenrat des Vereins und ist aufgrund seines Engagements zum Ehrenmitglied ernannt worden. Dem Vorstand des Schützenvereins gehört er als Regimentskommandeur an. Fußball gehörte immer schon zu seinem Leben, seit 23 Jahren ist er Vorsitzender des Niedersächsischen Fußballverbands Kreis Vechta. Nach seiner aktiven Zeit, auch als erfolgreicher Schiedsrichter, kam dieses Amt für Martin Fischer folgerichtig. Zudem ist der Langenberger Mitglied der Stiftung S.U.N. (Stiftung Umwelt und Naturschutz).
Für einen Mann wie Martin Fischer müsste der Tag eigentlich mehr als 24 Stunden bereithalten: Allein mit seinen Hobbys könnte man Bücher füllen: Fußball, früher aktiv, heute als Zuschauer seines Heimatvereins SV Handorf-Langenberg, Politik, sein Kartenclub, der Männergesangverein „Die Bölkers“, das Dachbodenschützenfest, wo er als Kommandeur auftritt, und der „Tuckeltanten-Club“. Dazu kommen die Spieleabende mit der Familie und den Enkelkindern Greta und Lasse, die er sehr genießt, und die beiden Familienhunde „Elly“ und „Lilly“. Um überhaupt mal Zweisamkeit mit seiner Frau zu haben, gibt es den „Doris & Martin-Tag“: „Der Mittwoch gehört uns, wir reden ganz viel, gehen spazieren oder essen“, sagt Martin Fischer und betont, wie wichtig ihm diese Zeit zu Hause ist.
Gedanken über die Zukunft Holdorfs hat sich Martin Fischer auch schon gemacht: „Wir sehen Holdorf in zehn Jahren nicht als Stadt“, macht er deutlich. Wachstum müsse klug begleitet werden und dürfe nicht auf Kosten der Lebensqualität der Menschen passieren. Die Entwicklung der Infrastruktur, gerade im innerörtlichen Bereich, ist für ihn ein wichtiges Thema, zudem wünscht er sich in Zukunft eine interkommunale Gewerbeentwicklung zusammen mit Dinklage und Badbergen. Elisabeth Wehring Verlagsredaktion.
Martin Fischer, 55 Jahre alt, verheiratet mit Doris, 2 Kinder
Generalvertreter der Allianz
Im Rat der Gemeinde Holdorf für die SPD seit 1996
Fraktionsvorsitzender