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Jeder Schlaganfall ist ein Notfall

Jede Minute wichtig: Betroffene sind langfristig auf Hilfe angewiesen

Hier ist Eile geboten: Bei Verdacht auf einen Schlaganfall sollte man sofort den Notruf 112 wählen. Foto: Deutsche Schlaganfall-Hilfe

29.10.2020

Gütersloh. Der Schlaganfall ist die häufigste Ursache für Behinderungen im Erwachsenenalter. Manche Folgen ließen sich vermeiden, wenn die Betroffenen richtig reagierten. Darüber will die Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe zum Welt-Schlaganfalltag am heutigen 29. Oktober aufklären. 270000 Menschen pro Jahr erleiden in Deutschland einen Schlaganfall. Mittlerweile gibt es wie am Krankenhaus Damme deutschlandweit 329 Stroke Units - Schlaganfall-Spezialstationen -, zertifiziert durch die Deutsche Schlaganfall-Gesellschaft und die Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe. Fast doppelt so viele Menschen als noch vor 25 Jahren überleben heute einen Schlaganfall. Doch noch immer sind rund 60 Prozent der Betroffenen langfristig auf Hilfsmittel, Therapien oder Pflege angewiesen.

Nach wie vor erkennen viele Menschen die Anzeichen eines Schlaganfalls nicht oder zögern zu lange, den Notruf zu wählen. „Jeder Schlaganfall ist ein Notfall - 112!“ lautet deshalb der Leitsatz der Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe. „Bei einem Schlaganfall kommt es auf jede Minute an, um Hirnzellen zu retten und Funktionen zu erhalten“, sagt Dr. Michael Brinkmeier, Vorstand der Deutschen Schlaganfall-Hilfe. „Je früher der Patient in einem Schlaganfall-Zentrum eintrifft und Diagnostik und Therapie beginnen, desto geringer sind die Folgeschäden.“ Notfallwissen rund um den Schlaganfall scheint gerade aktuell wichtig. In der ersten Phase der Corona-Krise im Frühjahr verzeichneten manche Kliniken 30 Prozent weniger Schlaganfall-Patienten. Aus Sorge vor einer Covid-Ansteckung mieden viele Menschen mit leichteren, vorübergehenden Symptomen den Weg in die Klinik.

Typische Symptome eines Schlaganfalls sind plötzlich einsetzende Gefühlsstörungen oder Lähmungen auf einer Körperseite, oft auch ein herabhängender Mundwinkel, sowie Sprachstörungen. Der eigens entwickelte FAST-Test ermöglicht es Laien, einen Schlaganfall-Verdacht zu prüfen. Die Deutsche Schlaganfall-Hilfe hat den Test auch als App herausgebracht. Er ist kostenlos erhältlich und herunterladbar. (ots)
   

Was muss ich tun?

■ Bitten Sie den Betroffenen zu lächeln. Wenn sich beim Lächeln nur ein Mundwinkel nach oben zieht, deutet das auf eine Halbseitenlähmung hin, eines der Symptome bei einem Schlaganfall
■ Bitten Sie den Betroffenen, beide Arme nach vorn zu strecken und dann die Handflächen nach oben zu drehen. Bei einer Lähmung kann die Person nicht beide Arme gleich hoch heben, lässt die Arme wieder sinken oder dreht die Handflächen wieder nach unten
■ Bitten Sie ihn einen einfachen Satz nachzusprechen. Wenn die Sprache undeutlich oder abgehackt ist, kann das ein Zeichen für einen Schlaganfall sein.
■ Holen Sie so schnell wie möglich Hilfe, indem Sie die 112 anrufen

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