Conti erweitert System der Kollisionswarnung
Das System basiert auf Radartechnik und soll sich auch in älteren Fahrzeugen installieren lassen
Immer wieder kommt es besonders beim Abbiegen zu schweren Unfällen mit Radfahrern oder Fußgängern – Continental und die Telekom entwickeln jetzt einen digitalen Kollisionsschutz. Wie der Autozulieferer kürzlich ankündigte, soll das gemeinsame System im Herbst auf der Fachmesse ITS in Hamburg gezeigt werden. Es geht dabei um die Vernetzung der satellitengestützten Ortsdaten (GPS) und Beschleunigungswerte von Fahrzeugen mit den Mobilfunkgeräten auch der übrigen Verkehrsteilnehmer. Die voraussichtlich eingeschlagenen Wege der nächsten Sekunden werden dann in der „Datenwolke“ prognostiziert – und bei drohenden Zusammenstößen Echtzeit- Warnsignale verschickt.
Es besteht eine Pflicht für den Einbau der Assistenten
So soll sich die Wahrscheinlichkeit von Unglücken im Straßenverkehr mit oft tödlichem Ausgang vor allem für die schwächeren Fahrrad- und Rollerfahrer oder Fußgänger verringern. Es habe bereits erste Tests gegeben, berichteten die Projektpartner Conti und Deutsche Telekom. Der Bonner Konzern will dafür auch die Rechner des eigenen Funknetzes nutzen. Auf diese Weise seien „extrem kurze Reaktionszeiten“ möglich.
Häufig gibt es im hektischen Stadtverkehr auch Unfälle mit Toten oder Schwerverletzten, wenn Lkw-Fahrer Radler oder Fußgänger übersehen. Continental hatte unter anderem schon einen Nachrüstsatz für einen elektronischen Abbiege-Assistenten auf den Markt gebracht. Das System basiert auf Radartechnik und soll sich auch in älteren Nutzfahrzeugen installieren lassen. Seit Mitte 2020 besteht eine Pflicht für den Einbau solcher Assistenten und für mitblinkende Markierungsleuchten an der Fahrzeugseite – allerdings zunächst nur bei neuen Lastwagen. (dpa)