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Sonderveröffentlichung

Ziemlich sportlicher Typ

Praxistest mit dem Volkswagen Taigo 1.5 TSI DSG R-Line

Macht anderen Produkten des Hauses Konkurrenz: Der VW Taigo R-Line hat eine erkennbar sportliche Note. Foto: Autoren-Union Mobilität/Michael Kirchberger

27.03.2022

Taigo, das klingt irgendwie niedlich. So könnte ein Glücksdrache aus einer Michael-Ende-Geschichte heißen oder der Luchs in der Augsburger Puppenkiste. Andere denken eher an asiatische Speisen zum Mitnehmen, aber alle liegen falsch. Der Taigo ist das jüngste SUV von Volkswagen, ein Bruder im Geiste des T-Roc, zumindest wird er im gleichen spanischen Werk wie dieser gebaut und gehört zur Klasse der kleinen SUV. Allradantrieb? Fehlanzeige. Aber sonst kann der 4,27 Meter lange Viertürer mit fast allen Tugenden eines ausgewachsenen Vertreters seiner Spezies punkten. Die erhöhte Sitzposition gehört dazu, auch das Ladevolumen ist standesgemäß. Das coupierte Dach hebt ihn allerdings deutlich vom Wettbewerbsumfeld ab.

Die geringere Höhe führt zu einer harmonischeren Gesamterscheinung als die ebenfalls auf dem Polo basierenden Modelle T-Roc und T-Cross. Das 1,48 Meter hohe Klein-SUV erfreut mit ausgewogenen Proportionen, dynamischeren Linien, und wird mit einem Ladevolumen von 440 bis 1200 Liter überaus alltagstauglich. Auf die variabel in Längsrichtung verschiebbare Rückbank wie im etwa gleich langen T-Roc müssen die Passagiere im Fond allerdings verzichten. Dennoch finden zumindest zwei eine sehr komfortable Sitzposition, weder den Beinen noch dem Kopf fehlt es trotz des angeschrägten Dachs an Bewegungsfreiheit.

Vorne sitzt es sich ebenfalls einwandfrei, eine elektrische Sitzverstellung wird nicht geboten und dennoch findet der Fahrer dank des zweifach verstellbaren Lenkrads mühelos zur richtigen Haltung am Volant. Der Innenraum ist ansprechend ausgestattet, einzig die eher einfach wirkenden Verkleidungen der Türinnenseiten könnten etwas mehr Griffsympathie vertragen. Gesteuert werden die Fahr-, Klima- und Informationsfunktionen über den zentralen, berührungssensitiven Monitor am Armaturenbrett, zahlreiche Aufgaben lassen sich über die 14 physischen Tasten des kleinen Multifunktionslenkrads kontrollieren. Auf Wunsch gibt es das Fahrprogramm Travel Assist (405 Euro), das den Taigo bei Tempo, Abstand und Spur an der Leine führt. Wer dann die Navigation aktiviert, erlaubt dem System die Anpassung der Fahrgeschwindigkeit an aktuelle Tempolimits. Wenn er sich einem Ortsschild nähert, bremst der Automat die Fuhre sanft auf Tempo 50 ab.

Der 1,5-Liter TSI mit seinen vier Zylindern markiert die Spitzenmotorisierung der Modellreihe und ist ein guter Bekannter. Er gehört zu den ersten Benzinern der jüngeren Vergangenheit, die mit einer Zylinderabschaltung auf Konsumverzicht getrimmt werden sollen. Zunächst aber ist der Motor mit seinen 150 PS ein munterer Begleiter, der das knapp 1400 Kilogramm schwere Mini-SUV behände antreibt. 250 Newtonmeter schon bei 1500 Umdrehungen in der Minute lassen den Taigo in fast allen Fahrsituationen auf einer feinen Welle glücklicher Momente surfen. In Zusammenarbeit mit dem ebenso unauffällig schaltenden wie siebengängigen Doppelkupplungsgetriebe schafft das Spitzenmodell R-Line eine Beschleunigung von 0 auf 100 km/h in 8,3 Sekunden, 212 km/h liegen beim Erreichen der Höchstgeschwindigkeit an. Michael Kirchberger
  

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