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Zarte Stoffe, Leichtigkeit und Natur

Ob als Rock oder als hauchdünne Ärmel umspielen zarte Stoffe den Körper der Braut

Sexy, da schimmert etwas Bein durch: Dieses Brautkleid mit Trägern von Lillian West hat florale Muster auf dem zarten, dünnen Stoff (Preis auf Anfrage). Foto: Lillian West/dpa-tmn

22.06.2021

Die Hochzeit ist für manche Braut die Gelegenheit, ihren romantischen Prinzessinnentraum auszuleben. Das spiegelt sich oft in üppig verzierten Kleidern mit ausladendem Rock wieder. Auch bei den aktuellen Brautkleider-Trends gibt es solche Sahnebaisers – doch die Designer haben viele Klassiker abgewandelt.

Auffällig ist dabei, dass sie häufig zu zarten Stoffen, wie Softtüll oder hochwertiger Spitze, greifen. Typisches Beispiel dafür: Kleider im sogenannten Ballerina Bridal-Stil – also die Primaballerina unter den Bräuten. „Diese Kleider sind sehr feminin, märchenhaft, verspielt – mit viel Spitze und schönen Verzierungen“, sagt Susan Lippe-Bernard, Chefredakteurin „Braut & Bräutigam Magazin“.

Dabei haben die Kleider eine „herrliche Leichtigkeit“. Denn die Röcke bestehen aus vielen Lagen. „Es sind sehr zarte Stoffe, dadurch sind die Kleider zwar imposant, aber leicht“, erklärt die Trendexpertin. Typisch sind auch abgestufte Varianten mit vielen kurzen, teils überlappenden Lagen Tüll – sogenannte „Ruffle Couture“.
  

Klare Linie: Kaviar Gauche präsentiert ein Brautkleid mit einem glatten, hochwertigen Stoff und raffiniertem Schnitt (Preis auf Anfrage). Foto: Kaviar Gauche/dpa-tmn
Klare Linie: Kaviar Gauche präsentiert ein Brautkleid mit einem glatten, hochwertigen Stoff und raffiniertem Schnitt (Preis auf Anfrage). Foto: Kaviar Gauche/dpa-tmn

Ein zweites Beispiel für den Einsatz zarter Stoffe: Brautkleider mit durchsichtigen Ärmeln aus Softtüll oder Chiffon. „Dabei handelt es sich um luftig leichte Ballonärmel, die teilweise abnehmbar sind“, sagt Lippe-Bernard. Corsagenkleider seien dafür prädestiniert. Die Ärmel, teils gerafft, gibt es in verschiedenen Längen: „Sie gehen zum Teil bis zur Hand oder bis zur Mitte des Oberarms“, sagt Lippe-Bernard.

Eine Alternative zu den Ballonärmeln sind Träger oder Off-Shoulder-Sleeves. Dabei fallen die Ärmel elegant über die Schulter, erklärt Lippe-Bernard. Die Kleider seien einfach perfekt für alle, die sich zart trauen lassen wollen.

„Ärmel eignen sich aber, entgegen der weitläufigen Meinung, nicht dazu, einen Arm zu kaschieren – denn ein langer Ärmel betont den Arm zusätzlich und setzt ihn in Szene“, sagt Kerrin Wiesener vom Bund deutscher Hochzeitsplaner.

Der leichte, zarte Stoff hat für Bräute klare Vorteile: Sie können sich in ihrem Kleid elegant bewegen und über die Tanzfläche schweben. „Die moderne Braut will sich nicht eingeschnürt fühlen“, erklärt Hochzeitsplanerin Wiesener. „Ganz eindeutig steht der Tragekomfort im Fokus beim Kleid.“ Es sollten knitterfreie, fließende Stoffe sein.

Die aktuelle Brautmode ist vielfältig – es ist also nicht nur für die Romantikerinnen etwas dabei. Im Gegenteil, auch Understatement ist angesagt – „diesen Stil zeichnen schlichte Schnitte, glatte Stoffe sowie wenig Verzierungen und Details aus“, sagt Lippe-Bernard.

Wiesener erklärt: „Das wirkt meist sehr edel, wenn kein Chichi von dem Design und dem hochwertigen Stoff ablenkt. Oft tragen dies sehr selbstbewusste, starke Frauen. Denn dabei achtet der Betrachter meist mehr auf die Braut als Person, als etwa bei einer ausufernden Glitzerrobe.“

Auch wandelbare Kleider sind angesagt, so Wiesener – etwa ein großer durchgehender Rock, unter dem später zur Party ein Mini-Jumpsuite zum Vorschein kommt. „Kleider mit abnehmbaren Details sind auch ein Hingucker, beispielsweise ein Kleid mit Riesenschleife“, sagt Lippe-Bernard. Weiterhin gefragt seien außerdem tiefe Rückenausschnitte.

Die Kleiderfarben sind eher wieder klassisch, sie gehen in Richtung Creme. „Es gibt viel Weiß, auch einige Gold- und Champagner-Töne“, sagt Lippe-Bernard. Sie gibt den Tipp: „Dem Bräutigam zur Abstimmung eine kleine Stoffprobe mitgeben – damit verrät die Braut nicht zu viel, der Mann kann aber sein Hemd und sein Outfit darauf abstimmen.“

Oft entwickeln sich Trends auch weiter. Bei Brautkleidern mit floralen Mustern kommt nun zum Beispiel ein Element dazu: „Sie sind nicht nur mit Blüten, sondern auch mit Blättern verziert, die wild ranken“, sagt Lippe-Bernard. Die Muster verzieren oft das gesamte Kleid. Auch hier sind die Stoffe zart, oft aus Tüll oder Spitze und teilweise durchscheinend. „Manchmal sieht der Betrachter dann beispielsweise etwas Haut am Bein durchscheinen. Das wirkt dann super-sexy“, sagt Lippe-Bernard.

Blumen und Natürlichkeit passen auch zum Boho-Stil, der weiterhin angesagt ist. Die Abkürzung steht für Bohemian und bezeichnet den Lebensstil des 19. Jahrhunderts der Künstler und Freigeister. Typisch dafür sind Kleider mit Vintage-Elementen und teils gehäkelten Mustern oder Spitze, fließende Stoffe, offenes Haar und Blumenkränze. Der Stil verkörpere die Annäherung an die Natur, erklärt Lippe-Bernard. „Das passt besonders gut zu einer Outdoor-Hochzeit.“ Und die sind derzeit – nicht nur wegen Corona – auch sehr angesagt. (dpa/tmn)
  

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