„Willkommen zurück im Kindergarten“
Niedersachsen erlaubt Regelbetrieb seit 22. Juni mit Abstands- und Hygieneregeln
Emstek. Corona - für die einen bedeutet es Kurzarbeit oder sogar Jobverlust, für andere bedeutet es neben Umstellung deutliche Mehrarbeit. Mehrarbeit steht auch bei den Emsteker Kindergärten an. Von Anfang an gibt es eine Flut an Informationen, deren Halbwertzeit so manchem den Atem verschlägt. Ein dicker Ordner, prall gefüllt mit Anweisungen, Informationen und Hinweisen spricht für sich.
Seit dem 22. Juni tasten sich die Kindergärten in Niedersachsen an den „eingeschränkten Regelbetrieb“ heran. Dieser Tag hat auch die Erzieherinnen der Gemeinde Emstek sehr beschäftigt. Aus pädagogischer Sicht war nicht klar, ob die Kinder nun eine Wiedereingewöhnungszeit benötigen - immerhin waren einige von ihnen nun drei Monate nicht mehr dort. Doch das, so freut sich Monika Wilke, war nicht der Fall. „Die Kinder brauchten ein bisschen Zeit, um sich zu orientieren und waren dann doch schnell im Spiel versunken.“ Das ist sicherlich auch dem einfallsreichen „In-Kontakt-Bleiben“ mit den Kindern und Familien, die zu Hause bleiben mussten, zu verdanken. Sie erhielten neben Briefen sogar bespielte und besungene CDs aus dem Kindergarten.
Was bei laufendem Notbetrieb gut geklappt hat, wird im Regelbetrieb zu einem Balanceakt. Denn natürlich gilt auch weiterhin die Einhaltung des „Hygieneplans Corona“. Dessen Umsetzung hängt wesentlich von baulichen, räumlichen und auch personellen Gegebenheiten ab. Für den konkreten Ablauf beim Maria-Goretti-Kindergarten bedeutet das, dass die Kinder das Gebäude ohne Elternbegleitung durch eine gesicherte Schleuse betreten. Sie gehen als Erstes die Hände waschen, bevor sie mit den anderen Kindern endlich wieder spielen können. „Das gemeinsame Spielen haben die Kinder wirklich sehr vermisst“, so Leiterin Astrid Raffel. „Kinder brauchen andere Kinder.“
Der Einhaltung des Abstands kommt das große Außengelände des Maria-Goretti-Kindergartens zugute, das in den vergangenen Wochen gemeinsam mit den Kindern umgestaltet wurde. Gestaltungspläne lagen für das 3000 Quadratmeter große Areal schon vor Corona vor. Auf der großen Fläche verteilen sich die Kinder so gut, dass sich der Abstand problemlos einhalten lässt.
Beim Franziskus-Kindergarten lassen die baulichen Voraussetzungen für die Umsetzung der Abstands- und Hygienepläne ein anderes Vorgehen zu. Dort dürfen die Kinder von den Eltern zwar bis zum Gruppenraum begleitet werden – mit Nasen-Mund-Schutz natürlich –, doch dann ist nur ein schneller Abschied gestattet. Durften hier die Kinder sonst immer gruppenübergreifend unter Einbeziehung der Flure spielen, ist nun nur das Spiel in den eingeteilten Gruppen möglich. Dafür wurden die Gruppenräume durch jeweils direkt anschließende Gartenbereiche erweitert, so dass viel Bewegungsfreiheit und Abwechslung gegeben ist. (bd)