Wie Sie Pflanzen schnell vermehren
Beim Schneiden der Stecklinge gibt es einiges zu beachten / Wachstum geht rasant los
Manche Pflanze kann man sehr leicht vermehren: Man schneidet einen Trieb ab und steckt ihn in die Erde, wo er anwächst. Das ist natürlich vereinfacht beschrieben – aber das Vermehren mit den sogenannten Stecklingen ist wirklich kein Kunststück.
Die ideale Zeit dafür ist im Frühjahr. Die Gartenakademie Rheinland-Pfalz rät: Triebe mit je drei Blattpaaren unterhalb des untersten Blattknotens mit einem scharfen, sauberen Messer abschneiden. Hobbygärtner sollten dann Blüten, Knospen und weitere Nebenblätter entfernen.
Die Stecklinge werden anschließend in kleine Töpfe mit nährstoffarmer, durchlässiger Erde gesteckt - mit leichtem Druck ein bis zwei Zentimeter tief. Der Boden sollte auch steril, also keimfrei sein – alte Blumenerde kann zum Beispiel Krankheiten der alten Bepflanzung übertragen. Abschließend die Erde angießen und dann den Topf an einen hellen, warmen Standort stellen.
Die Gartenakademie empfiehlt, die Stecklinge in der ersten Zeit mit einer Folie als Verdunstungsschutz abzudecken. Beginnen diese etwa nach drei bis vier Wochen zu wachsen, ist dies ein Hinweis auf die Wurzelbildung.
Bei einer Frühlingsvermehrung geht das Wachstum in der Regel rasant los. Da kann man die Pflanzen schnell in einen großen Topf umsetzen und muss nur für genügend Licht und Luft sorgen.
Wer aber keinen Wintergarten oder ein kleines Gewächshaus für die Mutterpflanzen hat, sollte die Stecklinge erst ab August schneiden. Bei dieser sogenannten Herbstvermehrung sind die Bedingungen meist schlechter, da drinnen in der Regel das Licht fehlt.
Die Experten der Gartenakademie raten, die Pflanzen dann so hell und so kühl wie möglich zu stellen – etwa ins Treppenhaus oder einem meistens nicht beheizten Gästezimmer. So kann man versuchen, das Wachstum abzubremsen, bis die Verhältnisse wieder besser sind. Da die Wurzeln dann nicht so schnell wachsen, reicht beim Umtopfen eine Zwischengröße – so nimmt der Topf nicht so viel Platz weg. (dpa)