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VWs langer Weg zum ID Buzz

Der Konzern bastelt seit 21 Jahren an einem elektrischen „Bulli“ / Ab Mai bestellbar

Volkswagen ID Buzz People und Cargo: Das sind die Modelle für private Verbraucher und für Gewerbetreibende. Foto: Autoren-Union Mobilität/Volkswagen

27.03.2022

Mehr als zwei Jahrzehnte hat es gedauert, bis eine gute Idee auf die Straße gefunden hat: Der Volkswagen ID Buzz spielt die Retro-Karte auf das Geschickteste. Denn jeder kennt den sympathischen VW-Bulli, ist mit jeweils anderen Generationen aufgewachsen. Jetzt kommt er wieder, und zwar elektrisch. Doch schon vor über 20 Jahren wollten die Designer mit einer technisch modernen, aber klassisch gezeichneten Neuauflage des Bus auf der Klaviatur der Emotionen spielen.

Die Studie hieß Microbus, wurde im Januar 2001 auf der Automesse in Detroit gezeigt. Und sie hätte vermutlich gut funktioniert, ganz nach dem Vorbild des New Beetle. Der hatte Mitte der 90er-Jahre den US-Markt handstreichartig erobert und der Marke Volkswagen einen beispiellosen Imageschub verschafft. Die Kunden zahlten viele Tausend Dollar über Listenpreis, um einen der ersten New Beetle zu ergattern, der Abstrahleffekt auf die Marke war gewaltig. Der Microbus baute technisch auf dem T5 auf, angetrieben wurde er von dem seidenweichen VR6-Motor mit 3,2 Litern Hubraum. Die Ansage war klar: Er geht in Produktion.

Dann änderten sich die Zeiten bei VW. 2007, kurz nach der Pischetsrieder-Episode, tauchte das Thema wieder auf, in Form des Space Up, einer Variante des Up. Das kleine Auto wurde in mehreren Variationen gezeigt, und es war die letzte Variante, die einem Verbrennungsmotor Platz einräumen wollte: Der Space Up sollte einen Heckmotor haben, und er stand für Technologieoffenheit, egal ob Diesel, Ottomotor oder Elektroantrieb.

Es blieb elektrisch: 2016 enthüllte VW auf der CES in Las Vegas den Budd-E, dessen Antrieb von einer gigantischen 101- kWh-Batterie gespeist werden sollte. Stilistisch enttäuschte dieser „Buddy“ mit gleichzeitig banal und zerklüftet wirkender Fenster- und Leuchtengrafik.

Schon 2017 folgte das nächste Modell, die damals vorgestellte Studie trug bereits den Namen des jetzt präsentierten Serienmodells: ID Buzz. Journalisten wurden zu Mitfahrten geladen, und VW gab bereits zahlreiche technische Informationen preis.

Das jetzt vorgestellte Serienmodell bleibt der 2017er-Studie erstaunlich treu. Die wesentlichen Unterschiede: Die Frontpartie ist leicht vorspringend ausgeführt, um Platz für Sicherheits- und Assistenzsysteme zu schaffen. Und die in Wagenfarbe lackierten Dachsäulen sind jetzt dunkel glänzend, um den Eindruck einer durchlaufenden Verglasung zu schaffen.

Ab Mai soll der ID Buzz bestellbar sein, die Cargo-Variante wird unter 40.000 Euro liegen, die People-Version dürfte bei deutlich über 50.000 Euro beginnen. Und es wird verschiedene Derivate geben: Eine Version mit langem Radstand und größerer Batterie, einen Camper namens California und eine Allradvariante namens GTX, die an die 221 kW (300 PS) leisten dürfte. (aum)
  

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