Vor 25 Jahren regierte Heinrich IX. Bosche
Der ehemalige Prinz der Narrenrepublik Dammensia ist seit seiner Kindheit begeisterter Carnevalist / „Ich würde es sofort wieder machen“
Damme. „Ich würde es sofort wieder machen“, schwärmt Bauunternehmer Heinrich Bosche von seiner Zeit als Carnevalsprinz und Herrscher über die Narrenrepublik Dammensia im Jahr 1997. Wenn er vom Dammer Carneval erzählt, spürt man seine Begeisterung. Er ist seit frühester Kindheit leidenschaftlicher Anhänger dieses Volksfestes.
Daher ging für ihn ein Traum in Erfüllung, als die Kürväter der Dammer Carnevalsgesellschaft, Wilhelm Poll und der inzwischen verstorbene Ewald Nordhoff, eines Abends Ende 1996 in geheimer Mission bei ihm auftauchten, um ihm das Prinzenamt anzudienen. In den frühen Morgenstunden verließen sie leicht schwankend einen überglücklichen Heinrich Bosche.
Nach dem Highlight seiner Amtszeit befragt, kann er sich nicht für ein Ereignis entscheiden. Neben dem Besuch der Kürväter zählt er dazu auch seinen Einzug in den Saal Pröbsting bei der ersten großen Galasitzung und der anschließenden Proklamation durch Präsident Wolfgang Friemerding.
Weitere Highlights waren für ihn rückblickend die Prinzenparty und der Umzug, an dem der „große“ Prinz damals nur am Rosenmontag teilnahm. Der Umzug am Sonntag war noch allein dem Kinderprinzen gewidmet, 1997 war das Matthias I. Böckmann. Die Gruppe „Dammer Jungs“, mit der Bosche selbst seit jeher an den Umzügen teilnahm und immer noch teilnimmt, stellte die Prinzengarde. Seine Mitarbeiter nahmen mit einem Motivwagen unter dem passenden Motto „Baulöwen“ teil.
Neben den Besuchen bei den Wagenbauern war für Heinrich Bosche der Abschluss des Umzugs ein besonders emotionaler Höhepunkt.Neben den Besuchen bei den Wagenbauern war für Heinrich Bosche der Abschluss des Umzugs ein besonders emotionaler Höhepunkt.
Die Menschen standen dicht gedrängt auf dem Kirchplatz, jubelten ihm zu, und Freunde, Nachbarn und Mitarbeiter bewegten sich in einer nicht enden wollenden Polonaise.
In den Hofstaat hatte er seine Freunde Robert Krebeck, Viktor Meisenheimer (Adjutanten) und Carl Nieberding (Hofnarr) berufen. „Acht Wochen lang waren wir täglich unterwegs. Es war herrlich. Ich würde es sofort wieder machen“, ist er immer noch begeistert.
„So eine Zeit verbindet“, erzählt er und bezieht auch die Nachbarschaft mit ein, die ihn in allen Belangen unterstützte.
Der Hofstaat tauchte überraschend vor einigen Tagen mit dem ehemaligen Kürvater Wilhelm Poll im Hause Bosche auf, um dem 25-jährigen Jubiläum gebührend zu gedenken. „Wir haben gefeiert wie in alten Zeiten“,schmunzelt Bosche. Die Mitarbeiter haben vor seinem Büro ein Foto mit seinem Konterfei im Prinzenkostüm als Erinnerung andas Jubiläum aufgehängt.
Prinzenkostüm, -Mütze, -Zepter und -Kette musste er nach Ablauf der Session 1997 wieder abgeben. Als äußeres Zeichen seiner Regentschaft ist ihm nur der Prinzenorden geblieben. Wichtiger sind ihm allerdings die vielen positiven Eindrücke, Freundschaften und schönen Erinnerungen. Traurig ist er über den pandemiebedingten erneuten Ausfall des Carnevals, an dem er gerne wieder mit den „Dammer Jungs“ teilgenommen hätte. (hsch)