Von der Idee zur Umsetzung
Es sind manchmal kurze Momente, aus denen große Ideen entstehen. So war es auch Anfang 2015 als Willibald Meistermann und Helmut Themann, ehrenamtliches Mitglied der Projektgruppe SelbstgestALTER, zufällig in der Bäckerei Mählmeyer in Bakum ins Gespräch kamen. Ihre Idee: eine alternative Wohnform für Senioren in der Gemeinde Bakum zu schaffen. Mit Peter Schulze, Vorstandsvorsitzender der St. Hedwig-Stiftung, kam ein erfahrener Partner für die Umsetzung eines solchen Vorhabens mit ins Boot. Das passende Grundstück hatte Willibald Meistermann. Wo früher der Kälberstall der Familie Meistermann stand, an der Ecke Burgweg /Burgring, sollte die neue Seniorenwohnanlage entstehen. „Es ist mitten im Dorf, die Kirche ist dicht dabei und die Apotheke ist dicht dabei“, so die Planer zu den Standortvorteilen.
Bis es an die Umsetzung ging, dauerte es aber noch etwas. Zuerst musste eine Bebauungsplanänderung von den politischen Gremien abgesegnet werden. 2019 wurde dann der Kälberstall abgerissen und 2020 mit dem Bau begonnen. Für die nötige Standfestigkeit des Gebäudes auf der Fläche, wo früher einmal der Bakumer Bach verlief, wurden 72 Stützpfähle neun Meter tief in das Erdreich getrieben. Darauf hat Bauherr Willibald Meistermann in anderthalb Jahren Bauzeit ein zweigeschossiges Gebäude in Klinkerbauweiseerrichten lassen mit einer Gesamtfläche von insgesamt rund 2.300 Quadratmetern. Der Bau erfolgte in enger Abstimmung mit der Sozialstation Nordkreis Vechta gGmbH als zukünftigen Mieter des Gebäudes. So ist ein Haus entstanden, das mit einem ganz neuen Konzept auf die Versorgung pflegebedürftiger Seniorinnen und Senioren ausgerichtet ist. In zwei ambulanten Wohngemeinschaften können ältere und pflegebedürftige Menschen hier ein neues Zuhause finden. Das Land Niedersachsen unterstützt das Projekt, deren Gesamtkosten sich im Millionenbereich bewegen, im Rahmen des Förderprogramms „Wohnen und Pflege im Alter“.
Gemeinsam statt einsam im Alter
Das Konzept der ambulanten Wohngemeinschaft bietet eine familiäre Alternative zur klassischen stationären Versorgung. „Unser Ziel ist es, Einsamkeit von älteren und pflegebedürftigen Menschen vorzubeugen und ihnen eine größtmögliche Teilhabe an Gemeinschaft und gesellschaftlichem Leben zu ermöglichen“, betont Nicole Höne, zukünftig verantwortliche Leiterin der ambulanten Wohngemeinschaft.
Die Seniorinnen und Senioren können selbst über das Zusammenleben in ihrem neuen Zuhause bestimmen. Gemeinsam wird der Alltag in der Wohngemeinschaft gestaltet.
Wo es nötig ist, unterstützen die Präsenzkräfte bzw. die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Sozialstation. Gemeinsame Aktivitäten und Unternehmungen stärken den Zusammenhalt und sorgen für ein lebendiges Miteinander.