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Tipps für den Immobilienkauf

Wie Kreditnehmer steigenden Bauzinsen vorbeugen / Günstige Konditionen sichern

Gute Bedingungen: Die Zinsen für Immobilienkredite bleiben niedrig - ein Vergleich lohnt sich, rät „Finanztest“. Foto: Christin Klose/dpa

23.08.2021

Baukredite sind nach wie vor günstig. Teilweise liegen die Zinsen für zehnjährige Darlehen unter einem Prozent. Die Gründe sehen Fachleute zum einen in der Unsicherheit darüber, wie die Wirtschaft weltweit die Folgen der Corona-Pandemie verkraftet und zum anderen in der expansiven Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB), deren Ende nicht in Sicht ist. Beides drückt die Bauzinsen.

Andererseits wächst die Furcht vor Inflation. In der Folge wäre ein Zinsanstieg möglich. Stellt sich die Frage, wie Verbraucher mit dieser Unsicherheit umgehen. Finanzierungsexperten erwarten, dass die Hypothekenzinsen irgendwann anziehen. Nur wann und in welchem Umfang, da legt sich niemand genau fest. „Das ist wie der Blick in die Glaskugel“, sagt Helena Klinger vom Institut für Finanzdienstleistungen (iff) in Hamburg. Jens Tolckmitt, Hauptgeschäftsführer des Verbands der deutschen Pfandbriefbanken (vdp), gibt zumindest eine Schätzung ab: „Es ist zu erwarten, dass die Bauzinsen kurz- bis mittelfristig auf niedrigem Niveau bleiben werden“. Mittelfristig bedeutet in etwa im nächsten halben Jahr. Selbst danach seien keine deutlichen Zinssprünge abzusehen.

Allenfalls soll es in Trippelschritten nach oben gehen. „Die Zinsen werden sich nicht um ein viertel Prozent hoch bewegen, sondern in Zehntelprozent-Schritten“, vermutet Max Herbst von der FMH-Finanzberatung. Herbst rechnet an zwei Beispielen vor, wie solche geringen Veränderungen die Baufinanzierung beeinflussen: Ein Zinsplus von 0,1 Prozent verteuert ein Darlehen von 100000 Euro um 8,33 Euro pro Monat. Auf einen 500000 Euro-Kredit gerechnet entsprechen 0,1 Prozent Aufschlag einer monatlichen Mehrbelastung von 41,67 Euro.

Diese überschaubaren Summen könne jeder jederzeit bezahlen. „Wer das nicht tragen kann, hat seine Finanzierung falsch geplant“, sagt Herbst. Ihm scheint es wenig einträglich, auf noch tiefer fallende Bauzinsen zu spekulieren. Herbst argumentiert mit der Inflationsentwicklung: „Hohe Inflationsrate bedeutet höhere Löhne, höhere Löhne bedeuten höhere Zinsen.“

Angehenden Immobilienbesitzern rät der arrivierte Finanzierungsberater der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen, Thomas Hentschel, das aktuell niedrige Zinsniveau zu nutzen. Und zwar langfristig: „Wer heute finanziert, sollte sich auf eine längere Zinsbindung einlassen“. Statt der gängigen zehn Jahre sei eine Festschreibung über 15 oder 20 Jahre sinnvoll. Das dient sowohl der Planungssicherheit als auch dem Schutz vor steigenden Zinsen. (dpa)

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