Selbstbewusster geworden
Dacia Sandero Stepway überzeugt in der dritten Generation/Gute Ausstattung,viele Extras
Dass Dacia Design kann, hat die rumänische Renault-Tochter bereits mit der Erstauflage des Duster bewiesen. Der Sandero hatte da bislang das Nachsehen und wirkte irgendwie lust- und lieblos sowie langweilig geformt. Das hat sich mit der dritten Generation deutlich geändert, die seit Anfang des Jahres auf dem Markt ist. Mit markanten Karosseriebetonungen und beispielsweise eingraviertem Markennamen im Rücklicht tritt der Kleinwagen selbstbewusster als bisher auf. Und kann auch bei den inneren Werten überzeugen.
Mit den ausgestellten vorderen Kotflügeln und hinteren Schultern sowie konturierter Motorhaube und schmalen Scheinwerfern macht der Sandero eine gute Figur. Die Front wirkt beinahe schon einen Hauch zerklüftet, also absolut kein Vergleich mehr zum Vorgänger. Der Dacia hebt sich äußerlich durch eine ordentliche Portion Eigenständigkeit ab und hat die Mauerblümchen-Ecke verlassen.
Die gemusterte Bespannung der Armauflagen in den Türen und der Armaturenbrettblende lockert die schwarze Plastiklandschaft des Interieurs auf angenehme Art auf. Auch die in Wagenfarbe umrandeten Lüftungsdüsen und die Zierstreifen auf den Polstersitzen bringen etwas Farbe ins Spiel. Der Touchscreen – mit seitlichem Smartphonehalter – ist ausreichend berührungsempfindlich, die alternative Bedienung des Radios via Lenkradsatellit ist zunächst etwas gewöhnungsbedürftig. Das von Renault bekannte System erweist sich aber nach kurzer Zeit als funktional durchaus durchdacht.
Hinten bietet der Sandero für seine Größe überraschend viel Platz. Das betrifft nicht nur die Bein- und Kopffreiheit, auch drei Personen nebeneinander sitzen anderswo enger zusammen. Der Kofferraum des 4,10 Meter langen Stepway nimmt zwischen 328 und 1108 Liter Gepäck auf. Die Ladekante hinterlässt zwar eine kleine Stufe, ist aber relativ niedrig. Mit dem höhenverstellbaren Ladeboden lässt sich nach dem Umklappen der Rückenlehnen eine halbwegs ebene Transportfläche herstellen, allerdings fehlt es an seitlichen Führungsschienen, so dass das Absenken bzw. Anheben des Zwischenbodens recht fummleig ist.
Preislich gibt es nach wie vor keinen Anlass zur Klage. In der Ausstattungsstufe Comfort(darunter rangiert das Basismodell Essential) kostet der Sandero knapp 14 200 Euro. Die Extras wie Toter-Winkel-Warner, Rückfahrkamera, Klimaautomatik, elektrische Fensterheber hinten und der doppelte Kofferraumboden sowie die Leichtmetallräder und die schicke Metalliclackierung summieren sich auf 1850 Euro, wobei die Karosseriefarbe das teuerste ist. Ohnehin an Bord sind unter anderem das Multimediasystem mit Navigation und Smartphoneeinbindung, ein Tempomat, die angesichts der eingeschränkten Sicht nach schräg hinten lohnende Einparkhilfen und der höhenverstellbare Fahrersitz mit Armelehne und auch das in der Tiefe verstellbare Lenkrad. Pfiffig ist die modulare Dachreling des Stepway, deren Streben –nachetwas Schraubarbeit –um 90 Grad versetzt zu Querträgern werden. (aum/jri)