Kreativität und Technik gefragt
Ausbildung zum technischen Produktdesigner bei Boge / Vielfältige Einsatzmöglichkeiten
Der Automobilzulieferer Boge Elastmetall bildet gemeinsam mit der Hochschule Osnabrück erstmals auch zum technischen Produktdesigner aus (Duales Studium Maschinenbau B.Sc). Wir sprachen mit Tabea Uhde (19) aus Lübbecke und Jochen Brinker (19) aus Vechta. Sie gehören seit einem halben Jahr zu den ersten dualen Studierenden in diesem Bereich bei Boge am Standort Damme.
Tabea hat sich für das duale Studium technischer Produktdesigner entschieden, weil „ich Studium und die praktische Ausbildung kombinieren und auch finanziell unabhängig sein wollte“. Ähnlich bei Jochen: „Ich wollte nach dem Abi studieren, aber mit Praxisbezug.“ Er hatte bereits in der 9. Klasse ein Praktikum im Bereich technischer Produktdesigner bei Wolking in Vechta gemacht. „Da war für mich sofort klar, in dem Bereich eine Ausbildung zu machen. Die Einsatzmöglichkeiten sind enorm vielfältig: Man ist in zahlreichen Branchen einsetzbar und ich habe Automobil gewählt, weil ich die Branche schon immer interessant fand.“ Tabea hatte in der 9. Klasse bei Harting in Rahden ein Praktikum im technischen Produktdesign gemacht und sich für die Ausbildung entschieden, „weil mir die Verbindung zwischen Kreativität und Technik wichtig ist und Boge passte, weil ich die Automobilindustrie spannend finde“.
Beide Auszubildenden halten das „technische Produktdesign“ für einen zukunftsweisenden und abwechslungsreichen Beruf: Wegen der ständigen technischen Weiterentwicklung werde der Beruf nicht aussterben, so Tabea. „Bei Boge sind wir in der Produktentwicklung, lernen dort noch andere Bereiche kennen und dann gibt es ja noch die Berufsschule und Hochschule in Osnabrück“, sagt Tabea. Auf die Praxis bei Boge geht Jochen ein: „Wenn zum Beispiel ein Bremspedal für Kunden angefertigt werden soll, dann bekommen wir von diesen Vorgaben und können aufgrund der Basisdaten dann noch einiges perfektionieren“. Meistens sei es so, „dass der Kunde ein Lastenheft abgibt und wir das begutachten und Lösungsvorschläge machen“. Ob es nun darum geht, technische Dokumente zu erstellen, Bauteile und Produkte mit 3D-CAD-Sofware zu gestalten, Konstruktionen zu optimieren oder Produkte vom Entwurf bis hin zur Berechnung von Bauteilen zu entwickeln, mit all diesen Themen setzen sich beide in der Ausbildung auseinander. Zudem lernen sie unterschiedliche Werkstoffe und Montagetechniken kennen.
Nach ihren Zielen für die Zukunft gefragt, sagt Tabea: „Ich möchte erst mal als Entwicklerin arbeiten oder eventuell ein Masterstudium machen.“ Bei Jochen ist das nicht anders. Für beide heißt es aber zunächst, nach insgesamt 4,5 Jahren die Ausbildung zum technischen Produktdesigner und das Maschinenbaustudium mit dem Bachelor of Science erfolgreich abzuschließen. Verlagsredaktion
Fakten
- Bis zur Abschlussprüfung vor der Industrie- und Handelskammer (IHK) dauert die Ausbildung drei Jahre.
- Ab diesem Zeitpunkt wird ein reines Vollzeitstudium durchgeführt. In den Semesterferien arbeiten die Studierenden bei Boge.
Attraktive Region für Fachkräfte
OM profitiert von der Trendwende
Wer Karriere machen will, muss in die Großstadt ziehen. Diese These hält sich seit Jahren. Ob sie wirklich stimmt, lässt sich nur schwer sagen. Aber sie gerät ins Wanken. Und Regionen wie das Oldenburger Münsterland profitieren von der Trendwende.
Isabell Prophet ist Wirtschaftswissenschaftlerin, Journalistin und Buchautorin. Sie lebt in Berlin – und schreibt doch in einem viel beachteten Artikel in der Tageszeitung Die Welt: „Die Flucht aus der Großstadt beginnt gerade erst, doch sie ist nicht mehr umkehrbar.“ Moment mal, „Flucht aus der Großstadt“? Muss es nicht eher heißen „Flucht in die Großstadt“? Nein, das war mal. Immer mehr, vor allem junge Menschen erkennen: Das Leben in den Me-tropolen ist anstrengend. Stress und Hektik bestimmen hier den Alltag.
Das Oldenburger Münsterland hat in den vergangenen Jahrzehnten einen wirtschaftlichen Boom erlebt wie nur wenige andere Regionen in Deutschland. In allen relevanten Statistiken belegen die Landkreise Vechta und Cloppenburg seit Langem vorderste Plätze. Viele Unternehmen haben sich auf ihren Gebieten zu europäischen oder gar Weltmarktführern entwickelt. Und sie konnten diese Spitzenposition sogar behaupten und ausbauen. Das macht die Region attraktiv für Fachkräfte in beinahe allen Branchen. Denn hier hat nicht nur der Name des Arbeitgebers einen guten Klang, hier lässt es sich auch leben. Wer möchte, ist in fünf Minuten draußen im Grünen. Wohnraum ist – vor allem im Vergleich zur Großstadt – günstig zu haben.
Dadurch wird das Leben im ländlichen Raum zur Alternative. Gerade für jene, die es schon kennen. Etwa, weil sie hier aufgewachsen sind. So wächst die Gruppe der Rückkehrer kontinuierlich an. Sie haben sich anderswo die Hörner abgestoßen, ihre Ausbildung absolviert, das Partyleben genossen. Nun aber könnte es in die Heimat gehen. Nach Hause. „Damit die Großeltern Zeit mit ihren Enkelkindern verbringen können“, wie Isabell Prophet meint.
Aber keine Sorge: Langweilig wird es hier garantiert nicht. Das Oldenburger Münsterland steht beispielsweise für ein reges Vereinsleben. Die Menschen in der Region sind gesellig, Gemeinsamkeit und Wir-Gefühl spielen eine zentrale Rolle. Das macht es auch neu Hinzugezogenen leicht, Anschluss zu finden – egal, in welcher Altersgruppe.
Sowohl für Unternehmen als auch für Kommunen wird eine der wichtigsten Aufgaben darin liegen, Strukturen zu schaffen, die den aktuellen Trend zum Landleben weiter fördern und langfristig etablieren. Ideen und Konzepte liegen vor – etwa für Existenzgründer. Verlagsredaktion
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