„Impfen für Afrika!“: Tierarztpraxen spenden
Vom 28. September bis 2. Oktober kommt die Hälfte der Impfeinnahmen dem wohltätigen Zweck zugute
Landkreis Vechta. Tierärzte ohne Grenzen e.V. ruft vom 28. September bis 2. Oktober bundesweit zur jährlichen Kampagne „Impfen für Afrika!“ auf.
Dieses Jahr feiert die Impfaktion ihren 16. Geburtstag. Das Prinzip ist einfach: In der Aktionswoche spenden teilnehmende Tierarztpraxen die Hälfte ihrer Impfeinnahmen für ein Projekt von Tierärzte ohne Grenzen e.V.
Alle Tierarztpraxen und TierhalterInnen können sich beteiligen. Für die TierhalterInnen kostet die Impfung ihrer Vierbeiner in der Aktionswoche keinen Cent mehr. Aber sie spenden indirekt für das Hilfsprojekt und unterstützen die Spendenbereitschaft ihrer Tierarztpraxis mit. Auch dieses Jahr nehmen rund 1200 Tierarztpraxen in ganz Deutschland teil. Jede teilnehmende Tierarztpraxis kann sich individuell einen Aktionstag (oder mehrere) innerhalb der Aktionswoche aussuchen, an dem geimpft wird. Erneut im Vordergrund bei der diesjährigen Spendenaktion steht das Tollwutprojekt in Kenia. Dort stellt Tollwut eine reale Bedrohung für das Leben von Menschen, insbesondere Kindern, dar. In Kenia sterben jährlich 2000 Menschen an einer Tollwutinfektion. Zum einen wird die Gefahr nicht rechtzeitig erkannt, zum anderen haben die Betroffenen keinen Zugang zu medizinischer Behandlung oder der Impfstoff ist schlichtweg nicht vorrätig. 40 Prozent der Opfer von Hundebissen kranker Tiere sind Kinder unter 15 Jahren, die sich meist im Spiel mit den Tieren infizieren. In den inoffiziellen und verarmten Siedlungen finden kaum Impfungen der Tiere statt, da die anfallenden Kosten für die sehr armen Bewohner der Siedlungen viel zu hoch sind.
Die kenianische Regierung hat einen Strategieplan entwickelt mit der Zielsetzung, dass bis 2030 die Tollwut bei Menschen in Kenia ausgerottet sein soll. In den ländlichen Regionen Kenias hat Tierärzte ohne Grenzen e.V. bereits erfolgreiche Projekte zur Bekämpfung von Tollwut bei den Hütehunden durchgeführt. Die Zahl menschlicher Todesfälle durch Tollwut ist in den betreuten Projektregionen durch prophylaktische Tollwut-Behandlung so stark gesunken, dass nur noch Einzelfälle von Neuinfektionen auftreten. „Mehrere tausend Hunde konnten bereits geimpft werden“, freut sich Barbara Stuckert-Spiegel von der Kleintierpraxis Füchtel, die sich ebenfalls am Projekt beteiligt, und ergänzt: „Ich finde schön, dass es bei der Aktion nicht nur um Tiere geht, sondern auch der ländlich lebende Mensch in Kenia mit einbezogen wird.“
Die Impfungen sind nur ein Teil der Arbeit. Öffentlichkeit zu schaffen und für die Risiken im Umgang mit Tollwut zu sensibilisieren, ist ebenfalls ein Ziel.