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Holdorfs Zukunft mitgestalten

Natur, Architektur, Kultur: Kunstmaler Andrej Frankowski möchte die Identität der Region erhalten


12.03.2021

Er kam als junger Mann mit seiner kleinen Familie aus Russland nach Deutschland, und es war eher Zufall, dass er in Holdorf landete. Dass er hier geblieben ist, ist für Andrej Frankowski aber kein Zufall. „Wir haben hier gute Menschen getroffen und auch ein bisschen Glück gehabt“, sagt der Kunstmaler und blickt auf die vergangenen 23 Jahre zurück.
    

Beruflich fasste der ausgebildete Tischler damals schnell Fuß. Dabei half ihm Gerd Middendorf, den er damals zufällig auf dem Weg zur Kirche traf. In dessen Firma Decor Concept fand der kreative Handwerker Arbeit. „Das war eine dieser glücklichen Begegnungen, die mir geholfen haben“, sagt er heute. In der Holdorfer Design-Werkstatt, die qualitativ hochwertige Einzelstücke zum Wohnen, Leben und für den Yachtbau herstellt, fand Andrej Frankowski schnell seinen Platz. Er fühlte sich dort wohl und konnte seine Kreativität einbringen.


Andrej Fraknowski arbeitet an seinem jüngsten Werk, einem Holdorfer Fachwerkhaus. Fotos: Andrej Frankowski
Andrej Fraknowski arbeitet an seinem jüngsten Werk, einem Holdorfer Fachwerkhaus. Fotos: Andrej Frankowski

Zunächst war er mit Frau und Kind in den Häusern der Caritas an der Badberger Straße untergebracht, später half man ihnen, eine Wohnung im Neubaugebiet Bäkeesch zu finden. Heute wohnt Andrej Frankowski mit seiner Frau und den zwei mittlerweile erwachsenen Kindern im eigenen Haus am Osterort. Dort sind auch sein kleines Atelier und seine Kunstschule untergebracht, in der er unterrichtet und sein Wissen weitergibt. Die Nähe zur Natur – das ist ein Thema, das den Kunstmaler in seinem Schaffen und auch privat beschäftigt. „Die Natur gibt uns Kraft, sie sollte uns in vielerlei Hinsicht ein Vorbild sein“, sagt der 49-Jährige. Eine schneebedeckte Landschaft, ein Stillleben oder ein alter Bauernhof – Frankowskis Bilder nehmen den Betrachter mit in eine andere Welt. Sein neuestes Werk ist ein restauriertes Fachwerkhaus aus seiner Holdorfer Nachbarschaft. „Ein Fachwerkhaus ist eine tolle Art des Bauens“, schwärmt er, „natürliche Baustoffe, viel Holz und wenig Kunststoff. Und außerdem ist es ein Blick in Holdorfs ländlich geprägte Vergangenheit.“ Diese Identität gelte es zu bewahren. „Ansonsten ist alles irgendwann austauschbar“, sagt Frankowski. Was ihm an Holdorf von Anfang an gefallen hat, war die Natur drumherum. „Ich habe immer Sport gemacht, laufe viel oder bin auf Inlinern unterwegs. Der Heidesee und die schönen Wege mit den alten Bauernhöfen außerhaalb - das ist genau mein Ding.“ Über die Zukunft seines Ortes macht sich der Kunstmaler viele Gedanken, er wünscht sich, dass Holdorf seine Identität nicht verliere. Sein Traum ist ein größeres Atelier, in dem er malen, unterrichten und vor allem seine Werke präsentieren kann. Gerne wäre er dafür in einem dieser schönen Fachwerkhäuser untergebracht. Elisabeth Wehring

Lieblingsrezept:

Junge Kartoffeln, mit Schale gekocht, mit Butter und frischem Dill bestreuen, dazu gibt es gebratenen Speck mit Zwiebeln und etwas Salz sowie Schwarzbrot.

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