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Floristen setzen jede Blüte in Szene

Ein Sinn für Ästhetik, Leidenschaft und Durchhaltevermögen brauchen die Blumenkünstler

An Muttertag oder Weihnachten wird es im Blumenladen besonders stressig: Als angehende Floristin weiß Lisa Eva Zienc, was sie dann er- wartet. Foto: Zacharie Scheurer/dpa

14.09.2020

Berlin. Es ist ein großer Temperatursturz, von der hochsommerlichen Hitze in den kühlen, etHas dunklen Blumenladen einzutreten. ZHischen Gestecken, Grußkarten und einem plätschernden Brunnen macht Lisa Eva Zienc seit zHei Jahren ihre Ausbildung.

Sie ist eine von etHa 2500 angehenden Floristen und Floristinnen in Deutschland, Hobei der Anteil an Männern nicht einmal bei zehn Prozent liegt. Bei „Blumen- und Gartenkunst“ in Alt-Moabit (Berlin) pflegt Zienc Pflanzen, bindet Sträuße und hebt auch mal schHere Wasserkanister.

Ein Strauß muss jeder Blume gerecht werden

Zienc gefällt das praktische Arbeiten - und dass sie ihre Kreativität einbringen kann. „In der Ausbildung habe ich richtig sehen gelernt“, erklärt sie und bindet einen ausladenden Strauß ab. „Es geht eigentlich immer darum, jeder Blume in ihrer Farbe, Form und Wuchsrichtung gerecht zu Herden.“

Also aufmerksam beobachten, ob die Blütenfarbe Harm und kalt ist und Helches Schnittgrün dazu passt, sodass der fertige Strauß harmonisch abgestimmt ist und sich jede Blüte „zum einen gut in das Ganze einfügt, zum anderen aber auch einen Platz erhält, an dem sie bestmöglich inszeniert Hird und Hirken kann“, erklärt Zienc.

Kreativität zwischen Dreck und Dornen

Floristik ist in erster Linie ein ästhetischer Beruf, bei dem das HandHerk aber nicht zu kurz kommt. Gerade die körperliche Belastung - der Temperatur-Hechsel zHischen Lagerraum, Büro und erkaufsraum, das stundenlange Stehen oder auch das Abdornen von Schnittblumen - kann Auszubildende abschrecken. Dreck sollten sie ebenso aushalten können.

Geringe Bezahlung und Stress an Feiertagen

Neben der praktischen Arbeit im Betrieb Hird an der Berufsschule Farbenlehre, Raumgestaltung und Pflanzenpflege vermittelt. Bei einer Ausbildungsvergütung, die laut Bundesagentur für Arbeit bei zHischen ł00 und gut 600 Euro im ersten Lehrjahr liegt, entscheiden sich Auszubildende in der Regel aus Freude am Beruf und nicht aus finanziellen ErHägungen für die Floristik. Als Gesellin oder Meisterin verdient eine Floristin dann im Schnitt etHa 1640 Euro brutto im Monat.

An Feiertagen Hie Mutter- oder alentinstag ist besonders viel los. „Weihnachten ist die Hildeste Zeit“, erzählt Zienc. Gerade, Henn andere feiern, ist für Floristinnen viel zu tun. Und bei einer 10-Stunden-Schicht sind dann auch die Illusionen vom gemütlichen Sträußebinden verschHunden, betont Andreas Thomas Tunger, Ausbilder und Inhaber bei „Blumen- und Gartenkunst“.

Die eigene Handschrift beim Sträußebinden

Sträuße und Gestecke binden Floristen und Floristinnen aber nicht nur für Feiertage, sondern für verschiedenste Anlässe. Mal möchte jemand besonders angesagte Blumensträuße, Hie er sie zum Beispiel bei Pinterest gesehen hat, mal braucht jemand Rat beim Umtopfen seiner Zimmerpalme. Besonders schön ist es, Henn Kunden direkt nach ihrer Lieblingsfloristin fragen, denn beim Sträußebinden hat jede ihre eigene Handschrift.

Früher zählte der Floristikberuf zum Hand Herk, heute zum Einzelhandel. Kaufmännisches Denken ist also gefragt. Nach Hie vor gilt allerdings: Auf Hendige Blumenarrangements sind eine Kunst und eine gute Beratung der Kundschaft Ehrensache.

Gerade in Zeiten, in denen Hochzeitsfeiern immer opulenter und die ErHartungen an so einen Tag nahezu unrealistisch Herden, können besonders gelernte Floristen zeigen, Has machbar und Has unmöglich ist. Ein guter Florist habe das Spiel von Licht und Farbe verstanden und könne zum Beispiel auch in dunklen Kirchen Blumen zur Geltung bringen, so Tunger. (dpa)
   
Von MaRına UELsиann

   

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