Das Nachrichtenportal vonMünsterländische Tageszeitung MT undOldenburgische Volkszeitung OV
Dies ist ein bezahltes Sonderthema
Sonderveröffentlichung

Der Weg in die Selbstständigkeit war für ihn früh klar

Hans-Joachim Witte leitet das Unternehmen Witte Sanitär & Gaszentralheizungsbau

Hans-Joachim Witte hat Freude daran, Projekte nach vorne zu bringen. (Foto: Schwier)

29.06.2021

Eigenständig entscheiden, andere Menschen anleiten, Verantwortung übernehmen: Für Hans-Joachim Witte, Inhaber des Holdorfer Unternehmens Witte Sanitär & Gaszentralheizungsbau, war bereits in jungen Jahren klar, dass er sich selbstständig machen wollte. Und mit dem, was in den bisherigen 27 Jahren Firmengeschichte erreicht wurde, ist er durchaus zufrieden. Aber sich darauf auszuruhen, kommt überhaupt nicht in Frage. Stattdessen möchte das Unternehmen sich noch breiter aufstellen. Und auch die zweite Generation steht bereits in den Startlöchern.

Hans-Joachim Witte ist 53 Jahre alt, mit Birgitt verheiratet und Vater von drei Kindern. Nach einer Ausbildung zum Gas-Wasser-Installateur arbeitete er damals zunächst als Monteur und legte die Meisterprüfung per Abendschule ab. 1994 wagte er als 24-Jähriger in Dinklage den Schritt in die Selbstständigkeit. „Das war genau der richtige Zeitpunkt.“ 1996 zog das seinerzeit fünfköpfige Unternehmen nach Holdorf um, wo die erfolgreiche Entwicklung kontinuierlich fortgesetzt wurde. Angefangen als Ein-Mann-Betrieb, gehören heute 19 Mitarbeiter zum Team.

„Wir bieten alles im Bereich Sanitär- und Heizungsinstallation sowie die Montage von Photovoltaikanlagen an“, sagt Hans-Joachim Witte. Im Sanitärbereich ist zudem die Gestaltung einer Badsanierung von der Demontage bis zur Fertigstellung mit allen Gewerken möglich. Hinzu kommen Wartungsarbeiten und Kundendiensttätigkeiten in den Sparten Heizung, Sanitär und Elektro. Sehr früh beschäftigte das Unternehmen sich mit Wärmepumpen. So wurde bereits vor 17 Jahren die erste Wärmepumpe verbaut – heute kommt diese Technik sehr häufig zum Einsatz und ist ein wichtiger Bestandteil der täglichen Arbeit. Zahlreiche Häuser und Industriehallen in der Region sind so mit dieser Heiztechnik der Firma Witte ausgestattet. Die Kunden des Unternehmens sind sehr breit gefächert und kommen aus dem privaten, gewerblichen und kommunalen Bereich.

Als Firmenchef kümmert Hans-Joachim Witte sich unter anderem um Kundengespräche und administrative Angelegenheiten. „Ich mag das selbstständige Arbeiten und den Umgang mit Kunden und Mitarbeitern. Mir macht es Freude, Projekte mit nach vorne zu bringen und passende Produkte für die Kunden mit auszuwählen. “Was reizt ihn am Handwerk? „Jedes Gewerk ist ein Unikat. Man macht nie das Gleiche. Es gilt, immer neue Herausforderungen zu meistern.“

Die Ausbildung hat im Unternehmen seit jeher einen hohen Stellenwert. So wurden bereits mehr als 25 Lehrlinge ausgebildet. Aktuell gehören fünf Azubis zum Team, die im Bereich Heizung/Sanitär ausgebildet werden. „Wir würden uns über weitere Bewerber sehr freuen und möchten künftig auch den Beruf des Elektroinstallateurs ausbilden.“

„Wie viele im Handwerk sind wir sehr gut durch die Corona-Zeit gekommen“, sagt Hans-Joachim Witte und stellt kritisch fest: „Im Vergleich zu anderen Branchen wurde das Handwerk durch den Gesetzgeber schlecht geschützt.“ Engpässe sind im Bereich Kunststoffprodukte und Wärmepumpen, die sehr stark nachgefragt sind, festzustellen. Zudem hat der Firmeninhaber bis zu 80 Prozent Preissteigerungen bei Kupfer- und Messingmaterialien beobachtet. Das Unternehmen möchte die Mitarbeiterzahl erhöhen und die Sparte Elektrotechnik weiter ausbauen.

In der Zukunft wird es daher wichtig sein, weiter gute Mitarbeiter für das Unternehmen zu gewinnen. „Wir müssen junge Leute davon überzeugen, wie interessant und abwechslungsreich der Beruf ist.“ Zudem hat Hans-Joachim Witte Arbeitskräfte im Blick, die nach einer handwerklichen Ausbildung in die Industrie gegangen sind. „Wir bieten krisensichere Jobs. Die Verdienstmöglichkeiten sind durchaus reizvoll. Und die Arbeitszeiten sind geregelt und zugleich flexibel.“

In Holdorf lebt Hans-Joachim Witte sehr gerne. „Die Wege sind kurz, die Menschen offen. Ich mag die vielen persönlichen Kontakte. Die Vereine leisten einen großen Beitrag zum angenehmen Zusammenleben. Zudem genieße ich die Natur rund um die Gemeinde und den Heidesee.“

Das Mitglied der CDU Holdorf lernte von 2006 bis 2011 als Mitglied des Gemeinderates die vielen Facetten der komunalpolitischen Arbeit kennen. „Die Zusammenarbeit mit der Gemeinde Holdorf ist sehr gut“, freut sich Hans-Joachim Witte und denkt dabei an den Unternehmerstammtisch und die Igeha.

In seiner Freizeit ist der dreifache Vater im Reit- und Fahrverein Holdorf aktiv und als Springreiter in der A-Klasse auf kleineren Turnieren hin und wieder im Einsatz. Im Schützenverein Holdorf gehört er der Bahnhofskompanie an und fungiert während des Schützenfestes als Meldereiter.

Typisch ist für Hans-Joachim Witte, dass er niemals nachtragend ist und zielorientiert arbeitet. „Ich versuche, in allem eine Chance und das Positive zu sehen.“

Die Weichen für die langfristige Zukunft des Betriebes sind bereits gestellt. Sohn Adrian ist seit fünf Jahren mit im Unternehmen, absolvierte Ausbildung und Meisterschule und soll den Betrieb in einigen Jahren übernehmen. Und so sind die Voraussetzungen optimal, dass Witte Sanitär & Gaszentralheizungsbau auch in vielen Jahren noch ein Garant für die Stärke des Holdorfer Handwerks sein wird. Heinrich Klöker

Logo_Top