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Betreuen, unterstützen, Selbstständigkeit fördern

Heilerziehungspflege braucht Experten für Menschliches

Lächeln ist der schönste Lohn: Heilerziehungspfleger ist ein sinnvoller Beruf mit hohem Glückspotenzial. Foto: atitaph/123rf/randstad

4.04.2022

Menschen mit Behinderung dabei unterstützen, ihren Alltag zu bewältigen und ihre Stärken zu entwickeln: Wer bei dem Gedanken daran ein Leuchten in den Augen bekommt, sollte eine Berufsausbildung zum Heilerziehungspfleger (HEP) in Betracht ziehen.

Man braucht viel Geduld und Einfühlungsvermögen

Es gibt wenige Berufe, bei denen die zwischenmenschliche Begegnung so sehr im Mittelpunkt steht wie hier. Entsprechend wichtig sind die persönlichen Voraussetzungen, darunter vor allem Verantwortungsbewusstsein, Geduld und Einfühlungsvermögen. Schließlich dreht sich hier alles um Menschen, ihre unterschiedlichen Bedürfnisse und Persönlichkeiten. Und eines kann man mit Sicherheit sagen: Langweilig wird es so schnell nicht!

Heilerziehungspfleger sind in Kindergärten, Rehabilitationszentren und Förderschulen ebenso gefragt wie in Behinderteneinrichtungen. Sie betreuen, unterstützen und fördern Menschen mit geistigem oder körperlichem Handicap und haben dabei stets das Ziel vor Augen, ihren Schützlingen zu so viel Selbstständigkeit wie nur möglich zu verhelfen. Die umfassende Ausbildung macht sie zu Alleskönnern.

Die Ausbildung findet an Berufsfachschulen statt und ist nicht bundeseinheitlich geregelt; die genauen formalen Voraussetzungen fallen von Schule zu Schule unterschiedlich aus. Je nach Bundesland dauert sie zwischen zwei und drei Jahren. Unterrichtsinhalte sind unter anderem Heilpädagogik, Medizin, Psychologie, Berufs- und Rechtskunde.

Meist wird mindestens ein mittlerer Schulabschluss erwartet, außerdem ein längeres Vorpraktikum oder mehrjährige Berufserfahrung im sozialen Bereich. Der Ablauf der Ausbildung ist nicht überall gleich. Einige finden, abgesehen von einigen mehrwöchigen Praktika, vor allem an den Berufsfachschulen statt. Daneben gibt es die praxisintegrierte Form der Ausbildung, die den Schulbesuch ähnlich wie bei dualen Ausbildungen nur an zwei Tagen in der Woche vorsieht. Die übrige Zeit arbeiten die Auszubildenden ganz praktisch in pflegerischen Einrichtungen.

Der Ablauf der Ausbildung ist nicht überall gleich

„Einige wählen deshalb die praxisintegrierte Form, weil hier schon ab dem ersten Jahr eine Ausbildungsvergütung gezahlt wird“, weiß Petra Timm, Pressesprecherin von Randstad Deutschland. „Allerdings ist es möglich, für die Ausbildung BAföG zu beantragen, und oft werden auch die Praktika bezahlt.“

Wer die Ausbildung in Vollzeit absolviert, kann nach zwei bis drei Jahren die Abschlussprüfung ablegen. Die beruflichen Chancen stehen damit sehr gut: Wie in allen Pflegeberufen werden auch in der Heilerziehungspflege händeringend Fachkräfte gesucht. Viele empfinden diese Tätigkeit als zutiefst befriedigend – und trotzdem wächst manchmal der Wunsch, sich beruflich weiterzuentwickeln und mehr Verantwortung zu übernehmen.

„Wer Stärken im organisatorischen Bereich hat, kann sich mit einer passenden Aufstiegsweiterbildung für Leitungsaufgaben fit machen“, erklärt Petra Timm. „Das geht zum Beispiel über Qualifikationen zu Fachwirten oder Qualitätsbeauftragten im Gesundheits- und Sozialwesen.“

Die andere Möglichkeit sind fachliche Weiterbildungen, beispielsweise in speziellen therapeutischen oder diagnostischen Bereichen wie Früh- oder Sprachförderung oder Psychomotorik. Sie sind das Richtige für alle, die gern weiterhin direkt mit Menschen arbeiten,aber ihre Kenntnisse vertiefen möchten. Natürlich bieten solche weitergehenden Qualifikationen auch eine gute Verhandlungsbasis in der nächsten Gehaltsverhandlung! (txn)

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