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Bei „Schaus“ fühlt sich jeder zuhause

Hotel, Restaurant und Gastwirtschaft: Günter Böckmann leitete den Betrieb 43 Jahre

Staffelübergabe: Dorothee und Günter Böckmann freuen sich, dass ihre Tochter Kathrin den Betrieb in die Zukunft führt. Foto: Heinrich Vollmer

21.03.2021

„Unseren Betrieb gibt es fast schon seit 200 Jahren“, sagt Günter Böckmann nicht ohne Stolz, wenn er vom „Hotel zur Post“ im Herzen Holdorfs spricht. Schon im 19. Jahrhundert betrieben die Vorfahren der Familie Böckmann eine kleine Schankwirtschaft, damals noch mit angrenzender Schusterei. Bereits aus dieser Zeit stammt der Spitzname „Schaus“, unter dem das Lokal und Restaurant noch heute bei den Einheimischen bekannt ist. Der Name leitet sich aus dem plattdeutschen „Schauster“, übersetzt: Schuster, ab. Während beim Schuster die Schuhe repariert wurden, kehrte man in die Gaststätte nebenan ein.

In dritter Generation übernahm Günter Böckmann im Jahr 1976 den Betrieb. Ende der 60er Jahre hatte er zunächst im Brückenrestaurant „Dammer Berge“ eine dreijährige Kochlehre erfolgreich absolviert. Nach der Heirat mit seiner Frau Dorothee führten die beiden Hotel, Restaurant und Gaststätte. „Wir konnten uns stets auf unser tolles Team verlassen“, blickt Günter Böckmann heute dankbar zurück. Vor rund zwei Jahren erfolgte die Staffelübergabe zur nächsten Generation: Seitdem leitet Tochter Kathrin Böckmann den Betrieb.

Als Hotel, gutbürgerliches Restaurant und gemütliche Gaststätte ist der Familienbetrieb über die Grenzen Holdorfs hinaus bekannt. Zahlreiche Holdorfer Vereine sind in ihrem Vereinslokal bei „Schaus“ seit vielen Jahren zuhause, so der Männergesangverein und der Musikverein Holdorf. Viele Theateraufführungen von Kolping und Landjugend fanden im Saal statt. Neben der gemütlichen Atmosphäre war die Gaststätte auch immer ein Treffpunkt und eine Informationsbörse für viele Holdorfer. „Wer was Neues erfahren wollte, schaute bei uns rein“, schmunzelt Günter Böckmann.


Ein Haus mit langer Tradition: Das „Hotel zur Post“ im Herzen Holdorfs. Foto: privat
Ein Haus mit langer Tradition: Das „Hotel zur Post“ im Herzen Holdorfs. Foto: privat

Neben dem aufreibenden Job gehörte für „Schaus“ auch das ehrenamtliche Engagement stets zu seinem Leben. Einige Jahre hat er den ehemaligen Handels- und Gewerbeverein Holdorf geleitet, der im Jahr 2008 in „Wirtschaftsforum Holdorf“ umfirmiert wurde. „Das hatte rechtliche Gründe“, erinnert sich Böckmann, „denn dann konnten auch Einzelunternehmer, Architekten und Freiberufler bei uns Mitglied werden.“ Zusammen mit seinem damaligen Vorstandsteam Klaus Kalkhoff, Christian Klus und Maria Keßling konnte einiges bewegt werden. In diese Zeit fiel auch immer wieder die Mitorganisation des Holdorfer Weihnachtsmarktes, der sich mittlerweile im Veranstaltungskalender gut etabliert hat. Zusammen hatte man zudem die Idee, einen Holdorfer Geschenk-Gutschein aufzulegen: Seitdem gibt es den WiFo-Geschenk-Gutschein, den man in den Holdorfer Banken erwerben und in den teilnehmenden Betrieben einlösen kann – „immer noch eine tolle Geschenk-Idee“, sagt Günter Böckmann.

Unter den aktuellen Corona-Auflagen leidet auch der Holdorfer Familienbetrieb sehr. „Wir setzen sehr strenge Hygiene-Regeln um, trotzdem dürfen wir nicht aufmachen“, ärgert sich der 67-Jährige. Seit rund einem Jahr wendet man bei „Schaus“ das QR-Code-System zur Kontaktdatenübermittlung an: Der Gast scannt einen QR-Code und trägt seine Daten ein. Über ein Tablet können die Kontaktdaten abgeglichen werden und so gecheckt werden, ob die Daten plausibel sind. Verlässt der Gast den Betrieb, wird er ausgeloggt.

Um wenigstens ein bisschen für die Kunden da zu sein, bietet die Küche den gut nachgefragten Abholservice an. Informationen dazu gibt es auch auf der Facebook-Seite. Zu Ostern bietet man zudem „Ostern to go“ und in der bald beginnenden Spargel-Zeit „Spargel to go“. Ansonsten hofft Günter Böckmann auf die warme Jahreszeit – „damit wir wenigstens unsere Außengastronomie aufmachen dürfen“, sagt er. Und seinen Optimismus hat er trotz alledem nicht verloren: „Unsere Eltern mussten nach dem Krieg alles wieder aufbauen und haben das geschafft. Wir werden es auch schaffen.“ Elisabeth Wehring

REZEPT: BIERSOSSE

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Die Soße zu unserem Spezialschnitzel, dem Räuberschnitzel

Zutaten (für 4 Personen): 1 große Zwiebel, 1 EL Butter oder Margarine, 125 g gewürfelter Speck, 1 Fl. Malzbier (0,33 l), 1 Fl. Flasche Pilsener (0,33 l), 0,5 Liter dunkle Bratensoße (am besten selbst gekocht), 2 Lorbeerblätter, 1 TL Wacholderbeeren, 1 TL Worchestersoße, Salz, Pfeffer nach Geschmack

Anleitung: Die Zwiebel würfeln. Die Margarine oder Butter in einem Topf schmelzen und die Zwiebelwürfel darin anschwitzen. Den gewürfelten Speck hinzugeben und ebenfalls mit andünsten. Mit dem Malzbier ablöschen. Das Pilsener, die zwei Lorbeerblätter und den einen Teelöffel Wacholderbeeren hinzugeben und ca. 20 – 30 Minuten bei mittlerer Hitze einreduzieren. Dann die Bratensoße und Worchestersoße hinzugeben. Dann mit Salz und Pfeffer abschmecken.

Tipps: Wir servieren die Biersoße zu unserem Spezialschnitzel, dem Räuberschnitzel. Serviert wird unser Schnitzel mit Schmorzwiebeln, Speck und Spiegelei. Dazu passen wunderbar Bratkartoffeln. Die Biersoße schmeckt aber auch gut zu klassischem Schweinebraten. Günter Böckmann

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