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Wieder sehen macht Freude

Der Landkreis Vechta hat starke Argumente

(Foto: Landkreis Vechta)

11.01.2022

Er war 2008 selbst ein Rückkehrer, als er nach Studium und Berufsanfängen wieder in seine Heimat Lohne zurückkam. Auf Menschen von hier zu setzen, hält er für eine gute und zukunftsweisende Idee. Elisabeth Wehring sprach mit dem neuen Landrat Tobias Gerdesmeyer über die Initiative des Landkreises „Wiedersehen macht Freude“.

Haben Sie sich in Ihrer neuen Position als Landrat des Landkreises Vechta schon eingelebt? Ja, ich bin sehr freundlich im Kreishaus aufgenommen worden. Da ich ein ‚Kind des Landkreises Vechta‘ bin, fällt der Start ohnehin leichter. Auch wenn derzeit Corona den Alltag bestimmt: Die Vielfalt an Themen, die im Kreishaus bearbeitet werden, ist beeindruckend. Von der Kindertagesbetreuung über die Führerscheinstelle bis hin zu Baugenehmigungen wird nahezu die ganze Bandbreite des Lebens abgedeckt. Und die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind sehr engagiert und hilfsbereit.
 

„Wiedersehen macht Freude“ – wie funktioniert das Netzwerk? Die Veranstaltung im Kreishaus am Nachmittag des Stoppelmarkt-Samstags soll ein fester Treffpunkt für alle sein, die mit dem Gedanken spielen, wieder beruflich oder privat in den Landkreis Vechta zurückzukehren. Sie können dabei ganz unkompliziert Kontakte zu Unternehmensvertretern knüpfen und erste Jobperspektiven ausloten. Mit Musik, Imbiss und Getränken ist das Treffen bewusst locker konzipiert. Es geht uns ja um ein ungezwungenes Netzwerken und nicht um die Atmosphäre von Vorstellungsgesprächen. Leider musste „Wiedersehen macht Freude“ wegen Corona zwei Mal in Folge ausfallen, genauso wie der Stoppelmarkt. Wir sind zuversichtlich, dass wir im kommenden Jahr neu durchstarten können. Teil des Netzwerks kann grundsätzlich jeder Rückkehrer werden. Wer sich auf der Website „wiedersehen.starke-argumente.de“ für den Talente-Pool registriert, bekommt dann rechtzeitig alle Infos zum nächsten Treffen.

Wie stehen Sie zu der Kampagne? Es ist eine tolle Idee, auf die Menschen aus der Region zu setzen. Sie haben eine hohe Identifikation mit unserer Heimat und bringen nicht nur berufliche Kompetenzen mit, sondern sind meist auch ehrenamtlich aktiv. Der Stoppelmarkt ist genau der richtige Zeitpunkt für diesen Event. Mehr Leute kehren wohl nur an Weihnachten nach Hause zurück.

Welche triftigen und zukunftsweisenden Argumente kann der Kreis Vechta aus Ihrer Sicht in die Waagschale werfen, um gut ausgebildete Menschen zu einer Rückkehr in ihre alte Heimat zu bewegen? Wir haben jede Menge starke Argumente. Unsere Unternehmen bieten abwechslungsreiche und sichere Jobs in den verschiedensten Branchen. Hinzu kommen unsere hohe Lebensqualität, attraktive Wohngebiete, ein reges Vereinsleben und moderne Sportstätten. Auch das Kulturangebot kann sich für eine ländlich geprägte Region sehen lassen. In Nachbarschaften, Vereinen und Gemeinden herrscht ein enger Zusammenhalt. Besonders heben wir uns hervor bei den Kitas, Schulen und weiterführenden Bildungseinrichtungen wie der PHWT, der Uni Vechta, der Kreisvolkshochschule oder dem Ludgerus-Werk. Was auch für viele zählt, ist die Nähe zu den Eltern und Schwiegereltern. Wer Kinder hat, weiß zu schätzen, wenn die Großeltern mal schnell einspringen können.

Leben auf dem Land – glauben Sie, dass Idylle ausreicht, um aussichtsreich gegen das kulturelle und soziale Angebot einer Großstadt anzukämpfen? Davon bin ich überzeugt. Gerade durch die Globalisierung wird das Leben auf dem Land wieder attraktiver. Die Nähe zu Wald und Natur, die ruhigere Umgebung und die kurzen Wege sind Aspekte, die den Menschen wieder wichtiger werden. Auch die Sicherheit ist ein entscheidendes Thema. Das Oldenburger Münsterland gehört zu den Regionen mit der geringsten Kriminalität in Niedersachsen. Und nach wie vor ist der Zusammenhalt ein überzeugendes Argument. In manchen Großstädten kennt man noch nicht einmal den Nachbarn, der auf derselben Etage wohnt. Das ist hier anders. Die Hilfsbereitschaft und das Interesse am Mitmenschen machen bei uns nicht am Gartenzaun halt.

Im Grunde genommen waren Sie selbst auch ein „Rückkehrer“, als Sie 2012 Lohner Bürgermeister wurden. Haben Sie hier schnell wieder Fuß fassen können? Ich bin schon 2008 wieder nach Lohne zurückgekommen. Es war eine wirkliche Rückkehr nach Hause. Ich habe immer Kontakt in den Landkreis Vechta gehalten und hatte viele Freunde vor Ort. Das jährliche Highlight war neben dem Stoppelmarkt natürlich, wenn ich meine Uniform für das Lohner Schützenfest wieder aus dem Schrank holen konnte. Solche Feste sind neben Weihnachten und Geburtstagen ja ohnehin die Konstanten, die die Verbindung nach Hause erhalten. Es war jedes Mal ein schönes Gefühl, wieder im Landkreis zu sein und zu wissen: Das ist meine Heimat. Und sie bietet noch viel mehr als nur schöne Erinnerungen, sondern auch viele Chancen für die weitere Lebensplanung. Verlagsredaktion

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