Schulterschluss mit den Kunden
Motto der Praxis: Miteinander- Füreinander/ Moderne Technik und Tiermedizin in der Essener Ortsmitte
In der Praxis „Hasetal“ in Essen, die die beiden Gründerinnen im April dieses Jahres übernommen haben, wurden die Pläne für den Umbau zur neuen Praxis im Ortskern geschmiedet.
Essen. Die Inhaberinnen der Tierarztpraxis Nachtigall und von Berg haben sich vor weniger als einem Jahr kennengelernt. „Durch einen glücklichen Zufall hat unsere Mitarbeiterin Frau Hoppe uns zusammengebracht, und die Chemie stimmte“, erinnert sich Conny Nachtigall.
Frau Nachtigall hat sowohl Praxis- als auch Klinikerfahrungen. „Was wir uns hier aufgebaut haben, erfüllt alle Anforderungen an eine moderne Versorgung im Klein- und Heimtierbereich. Unser Ziel ist eine gute tiermedizinische Versorgung für eine hohe Lebensqualität aller uns anvertrauten Patienten anzubieten. Hierfür arbeiten wir bei Bedarf mit externen Spezialisten zusammen und können vom Herzultraschall bis zur Kreuzbandoperation mit anschließender Physiotherapie viele Diagnostik- und Behandlungsmöglichkeiten anbieten. Bei der Planung der Praxis haben wir bereits verschiedene OP-Räume für die unterschiedlichen Anforderungen berücksichtigt.“
Insbesondere Katzenliebhaber werden erfreut sein über den gesonderten Warte- und Behandlungsbereich für ihre Samtpfoten. „Nur in einer entspannten Atmosphäre ist eine gründliche Untersuchung möglich“, erläutert Conny Nachtigall.
Auch der Standort ist für die Gründerinnen optimal, denn viele Kunden kommen auch zu Fuß mit ihrem Tier. „Die Essener kennen das Gebäude schon ihr Leben lang, als Spielwarenladen, Druckerei oder sogar noch als Kolonialwarenladen. Das hat einen ganz besonderen Charme“.
Für die Praxisgründung hat der Landkreis einen KMU-Zuschuss gewährt. Der Umbau war neben der bereits bestehenden Praxistätigkeit eine Herausforderung. „Wir hatten ganz viel Hilfe von unseren Familien und haben mit großartigen, regionalen Firmen zusammengearbeitet. Trotz Corona haben alle Beteiligten Gas gegeben, damit wir den Zeitrahmen von drei Monaten einhalten konnten“, lobt Dr. Sonja von Berg.
Im Schweinebereich ist Dr. Sonja von Berg, Fachtierärztin für Schweine, bereits seit 2009 tätig. Nach ihrer Promotion an der Klinik für Schweine in Gießen zum Thema Antibiotikaresistenzen beim Schweinarbeitetesiein einer Schweinepraxis, bevor sie im Schweinegesundhe its dienst eine leitende Funktioneinnahm. Als wissenschaftliche Beraterin war sie danach einige Jahre für einen deutschen Schweineimpfstoffhersteller tätig, bevor es sie wieder in die Praxis zog.
„Ich habe vielfältige Erfahrungen sammeln und mich weiter spezialisieren können, was mir jetzt zugute kommt. Aber mir hat die regelmäßige Bestandsbetreuung einfach sehr gefehlt“. Die von ihr betreuten landwirtschaftlichen Betriebe kennt die Tierärztin schon seit 2018. „Wir haben so tolle Betriebe in der Kundschaft, da fiel die Entscheidung zur Praxisübernahme sehr leicht. Meine Hauptarbeit passiert im Stall. Regelmäßige Bestandsbesuche und weiterführende Diagnostik sind die Basis einer guten Bestandsbetreuung.“ Seit die ASP (Afrikanische Schweinepest)in Richtung Deutschland vorrückt, übernehme die Praxis auch mehr Routinetätigkeiten, wie z.B. die Trächtigkeitsuntersuchung, um den Betriebsverkehr auf den Höfen schlank zu halten. „Die Anforderungen an die Landwirte sind immens geworden und stetig kommen neue Herausforderungen hinzu. Hierbei möchten wir gemäß unserem Motto ‚Miteinander-Füreinander´ Schulterschluss mit unseren Kunden zeigen. Die nächsten Hürden seien die kommende Umsetzung der Ferkelkastration unter Betäubung sowie der Kupierverzicht. „Wir haben mit einigen Betrieben bereits im Vorfeld mögliche Wege ausprobiert, denn jeder Betrieb ist anders aufgestellt, da passt nicht eine Lösung für alle.“ Die Betriebe brauchen auf diesem Wegverlässliche Partner an ihrer Seite. „Hier sehe ich eine große Aufgabe für uns Tierärzte. Wir müssen durch noch engmaschigere Betreuung optimale Tiergesundheits- und Umweltbedingungen schaffen. Aber wir sind auch das Bindeglied zwischen den Betrieben und müssen unsere Erfahrungen bewerten und mitteilen.“ Zur Umsetzung kreisen der Tierärztin bereits verschiedene Ideen im Kopf. „Auf unserer Homepage möchte ich regelmäßig Fallberichte und Erfahrungen für unsere Kunden in einem geschützten Bereich zur Verfügung stellen, um gemäß unserem Motto Miteinander und Füreinander zu arbeiten“.
Die Tierarztpraxis beschäftigt zwei Mitarbeiterinnen. „Wir sind so froh, dass wir Frau Christel Hoppe, die schon viele Jahre in der Vorgängerpraxis tätig war, übernehmen konnten. Sie hat uns unendlich unterstützt, weit über das übliche Maß hinaus“, erklärt Frau Dr. von Berg. „Und dass wir mit Julia Utesch eine tiermedizinische Fachangestellte neu für unser Teamgewinnen konnten, stellt uns für die Zukunft perfekt auf. Ihre Expertise erleichtert uns den Start immens“ ergänzt Frau Nachtigall. „Wir freuen uns bereits jetzt darauf, im Rahmen einer Eröffnungsfeier allen Interessierten unsere Praxis vorstellen zu dürfen, sobald die Corona Situation es wieder zulässt.“ (mt)