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Federgras in Hülle und Fülle

Die neue Trendpflanze gilt als robust: Experten geben Pflege- und Pflanztipps

Das in Deutschland heimische Grauscheidige Federgras mag sandige, warme Böden. Foto: Ursel Borstell/BLV/dpa-tmn

21.09.2020

Rödelsee/Schwaig. Die Veränderung des Klimas hin zu warmen, trockenen Sommern lockt Pflanzen in den Garten, die zuvor vielleicht eher schwierig im Anbau waren und unter der Feuchtigkeit litten. Zu diesen gehören die Federgräser, von denen vor allem das sogenannte Engelshaar (Stipa tenuissima) eine Trendpflanze geworden ist.

Dieses rund 40 Zentimeter hoch werdende Gras lässt sich leicht kultivieren. Unter Gärtnern nennt man es auch das Mexikanische Federgras. „Die Pflanze sieht gut aus und selbst nach der Blüte stehen die Blüten weizenblond im Beet“, sagt der Staudengärtner Till Hofmann aus Rödelsee und schwärmt davon, wie sich die feinen Blattschöpfe voller Leichtigkeit im Wind wiegen.
   

„Dieses im Frühling und Frühsommer hellgrüne Gras wächst auf trockenen, heißen Böden gut und lässt sich sogar in Trögen und Balkonkästen verwenden“, beschreibt der Staudengärtner die Verwendungsmöglichkeiten.

Und wenn die Büschel im Sommer nach der Blüte einen verfilzten Eindruck machten, könne man sie mit einem Fächerbesen einfach auskämmen, rät Staudengärtner Till Hofmann.

„Zusammen mit der Präriekerze (Gaura lindheimeri) entwickelt das Engelshaar einen flirrigen Effekt“, beschreibt die Buchautorin Ute Bauer aus Schwaig eine stimmige Kombination. Sie empfiehlt dazwischen ein paar Lichtnelken (Silene coronaria) als kräftige Farbtupfer zu ergänzen. Im Frühsommer passt das Gras mit seinen feinen grasgrünen Halmen zu Bart-Iris (Iris barbata). „Ich habe ein Federgras-Büschel vor einem knallroten Türkenmohn (Papaver orientale)“, beschreibt die Buchautorin eine Pflanzkombination. Sie findet, dass es gut aussieht, weil das Gras später das Mohnlaub verdeckt, wenn es abstirbt und einzieht. „So fällt die Lücke nicht störend auf“, sagt Bauer.

Für alle Federgräser empfiehlt Hofmann einen trockenen, warmen Standort mit einem guten Wasserabzug. Es sind vor allem die Lebensbereiche Steppe und Steingarten, die sich als optimal erweisen. Die Gräser sind lichthungrig und sollten vor allem im Frühjahr nicht mit starkwachsenden Nachbarn in Konkurrenz stehen. Nach der Samenreife verliert sich die Schönheit, bis das Gras im nächsten Jahr wieder neu austreibt. Deshalb empfiehlt Bauer als Partner beispielsweise die Blauraute (Perovskia abrotanoides), die noch bis in den Herbst mit den lavendelblauen Rispen die Beete schmückt.

Auf dem Weg zum neuen Trend befindet sich das Peruanische Federgras (Stipa ichu). „Es überzeugt, denn die Grannen bleiben auch in den Wintermonaten an den Stielen haften“, sagt Hofmann. So tanzen die silbrigen Blütenstände zwischen den trockenen Blütenständen von Sonnenhut (Echinacea) und Blaunessel (Agastache). Die Winterhärte ist durchaus gegeben.

Winterhart sind die Federgräser durchaus. Voraussetzung dafür ist allerdings der richtige Pflanzzeitpunkt. „Alle Federgräser sind nässeempfindlich, sodass man sie besser im Frühling pflanzt“, empfiehlt Bauer. Die Gräser wachsen ein und können sich etablieren, was sie für den Winter stärkt. (dpa)

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