Familienunternehmen OLFRY: traditionell & modern

Vechta. OLFRY zeichnen zwei Dinge aus: Zum einen seine mehr als 100-jährige Firmengeschichte - „ungewöhnlich für das Oldenburger Münsterland“, so Hermann von Laer in seinem Aufsatz im „Jahrbuch für das Oldenburger Münsterland“ (59/2010). Zum Anderen sei es ein für die Region „typisches mittelständisches Unternehmen.“ Und zwar eines, welches in fünfter Generation durch die Familie von Frydag geführt wird.
   

Anfang des 20. Jahrhunderts fällt deren Entscheidung in die Ziegelproduktion einzusteigen. Damals ist die Industrialisierung in vollem Gange und die Landwirtschaft verliert an Bedeutung, so dass sich auch von Frydags nach neuen Verdienstmöglichkeiten umsahen. 1907 erwarb August Freiherr von Frydag für 150000 Mark die Hofstelle Peters auf dem Hagen mitsamt einer Ziegelei.
  

Ein Vorteil des Ortes waren die ausgedehnten Tonvorkommen mit guter Qualität. Weitere 200000 Mark investierte die Familie in die Modernisierung, darunter ein Ringofen und ein Dampfkesselhaus für die Dampfmaschine, welche die Energie für die Produktion lieferte. Dies sollte ein Grundpfeiler der erfolgreichen Entwicklung des Unternehmens werden: die kontinuierliche Modernisierung und der stetige Ausbau der Ziegelei. Bereits 1926 nutzte die Firma die Abluft des Ofens zur Trocknung der Ziegel. Stellte OLFRY 1908 noch zwei Millionen Backsteine pro Jahr her sind es heute alleine 30 Millionen Steine im NF-Format. Der Name OLFRY steht übrigens für Oldenburg (OL) und Frydag (FRY).
  

Er existiert seit Anfang der 1960er Jahre. 1962 erfolgte die Eintragung als Warenzeichen und seit 1976 wird OLFRY als Firmenbezeichnung genutzt. Inzwischen leitet mit Udo Freiherr von Frydag die fünfte Generation das Familienunternehmen. „Ich hatte das Glück mich vier Jahre lang an der Seite meines Vaters auf diese Aufgabe vorzubereiten“, sagt der aktuelle Firmenchef. „Mein Vater und ich, wir sind uns nicht immer einig, aber wenn es um grundlegende, strategische Entscheidungen geht, dann immer.“ Er hat großen Respekt und Bewunderung vor der Leistung seines Vaters und sucht heute noch den Rat seines Vorgängers. Udo Freiherr von Frydag setzt jedenfalls die Familientradition mit Umsicht, Begeisterung und Leidenschaft fort.