Dachdecker sind krisensicher
Ausbildungsberuf mit Zukunf
Durch Dämmen von Dach und Fassade, den Einbau von Fotovoltaik- oder Solaranlagen oder das Planen von Gründächern können die Dachdecker einiges in Sachen Umwelt bewegen, daher ist ihre Beratungsleistung auch als Klimaschützer zunehmend gefragt.
Glücklicherweise sind die Auswirkungen der Corona-Krise auf das Dachdeckerhandwerk noch gering, wie eine aktuelle Umfrage des Zentralverbands des Deutschen Dachdeckerhandwerks (ZVDH) zeigt: Der überwiegende Teil der Betriebe kann uneingeschränkt weiterarbeiten – natürlich unter Beachtung der erforderlichen Regeln und Hygienemaßnahmen. Auch im Ausbildungsbereich steht das Dachdeckerhandwerk gut da: Aktuell erlernen 7228 Dachdecker-Azubis den Beruf, im letzten Jahr waren es 6767 junge Menschen. „Wir freuen uns über ein deutliches Plus von 6,81 Prozent“, betont Artur Wierschem, stellvertretender ZVDH-Hauptgeschäftsführer.
Besonders positiv sei die Entwicklung bei den weiblichen Azubis: „Wurden vergangenes Jahr 116 junge Frauen zur Dachdeckerin ausgebildet, so sind es aktuell 147, das entspricht einer Zunahme von rund 27 Prozent“, so Wierschem. Doch insgesamt seien es noch sehr wenige Frauen, die den Beruf ergreifen. Dabei kommt es nur noch selten auf reine Muskelkraft an, denn Kräne und Aufzüge erleichtern in der Ausbildung und später im Beruf den Dachdeckern und Dachdeckerinnen die Arbeiten rund um die Gebäudehülle.
Auch sind die Sicherheitsstandards im Dachdeckerhandwerk hoch: „Arbeitsschutz und -sicherheit ist auf den Fachmessen OLZ immer ein wichtiges Thema. Zahlreiche Neuerungen, wie mittels Drohne den Dachstuhl inspizieren oder in der virtuellen Realität erleben, wie der Arbeitsschutz von morgen aussieht, faszinieren dabei besonders“, erläutert Wierschem weiter. Die Digitalisierung erhält auch im Dachdeckerhandwerk Einzug und macht ihn damit zu einem modernen Beruf mit interessanten Weiterbildungsmöglichkeiten. Einen umfassenden Einblick mit vielen Infos rund um Beruf und Ausbildung gibt es auf der Bewerberplattform: www.dachdeckerdeinberuf.de. Hier können sich interessierte Schüler und Schülerinnen schnell und einfach für ein Praktikum oder gleich einen Ausbildungsplatz bewerben. Ein unterhaltsamer Selbsttest verrät, ob man das Zeug zum Dachdecken hat. Ein Blick auf diesen Job lohnt sich, vor allem in Zeiten, in denen sich viele nach einem sicheren und zukunftsorientierten Beruf sehnen.
Spannend ist der Beruf ohnehin, in den letzten Jahren kommen neben den rein handwerklichen Fragen aktuelle gesellschaftliche Themen hinzu. Durch Dämmen von Dach und Fassade, den Einbau von Fotovoltaik- oder Solaranlagen oder das Planen von Gründächern können die Dachdecker einiges in Sachen Umwelt bewegen, daher ist ihre Beratungsleistung auch als Klimaschützer zunehmend gefragt.
Mehr Informationen zum Leistungsangebot des Dachdeckerhandwerkes gibt es auf der Seite des Zentralverbandes des deutschen Dachdeckerhandwerkes www.dachdecker.org. (akz-o)
Betonfertigteile für schnelles, kostengünstiges Bauen
Ausbildung zum Betonfertigteilbauerv bietet hervorragende Berufsaussichten
Ein ganzer Rohbau an einem Tag? Was früher unmöglich war, ist heute dank vorproduzierter Fertigteile an der Tagesordnung. Kein Wunder also, dass der Beruf des Betonfertigteilbauers als zukunftssicher gilt. Denn der Preisdruck bei der Herstellung von Wohn- und Geschäftsgebäuden ist hoch, in der Folge wird der Bedarf an Betonfertigteilen weiter steigen.
Während der dreijährigen Ausbildung steht aber nicht nur der Umgang mit Beton auf dem Ausbildungsplan, auch Stahl und Holz sind tägliche Begleiter im Berufsleben. Denn für die Fertigteile müssen zunächst Formen gebaut werden. Das Herstellen der Verschalungen ist Schwerpunkt im ersten Ausbildungsjahr. Danach geht es dann weiter mit dem Mischen des Betons. Da die verschiedenen Mischungen sich sehr deutlich auf die Materialeigenschaften des Baustoffs auswirken, kommt es auf die richtige Zusammensetzung für die einzelnen Bauteile an. Knowhow und Verantwortungsgefühl sind wichtig – denn schließlich muss beispielsweise ein Brückenpfeiler seine Aufgabe sehr lange sicher erfüllen. Im dritten Jahr wird dann das Gelernte in die Tat umgesetzt. Hier ist genaues Arbeiten nach Plan gefragt, denn später müssen alle Hausteile zentimetergenau zusammenpassen und auch die Tür- und Fensteröffnungen sollten an der richtigen Stelle sein. Nach dem erfolgreichen Abschluss sind die Berufsaussichten exzellent. Weiterbildungen zum Industriemeister oder zum staatliche anerkannten Bautechniker sind möglich. (txn)
Kind, was willst du werden?
Einfluss der Eltern bei der Berufswahl sinkt
Berlin. Wenn es um die Berufswahl ihrer Kinder geht, sehen sich viele Eltern als wichtigste Ansprechpartner. Fast die Hälfte (46 Prozent) gab das in einer YouGov-Umfrage im Auftrag der Stiftung der Deutschen Wirtschaft für das Förderprogramm Studienkompass an.
14 Prozent der befragten Eltern mit Kindern zwischen 13 und 19 Jahren nannten hingegen Familie und Freunde als Ansprechpartner Nummer eins, 11 Prozent die Schule. Jeder oder jede Zehnte gab staatliche Organisationen wie die Bundesagentur für Arbeit an.
Nach Einschätzung der Pädagogik-Expertin Prof. Bärbel Kracke ist der Einfluss der Eltern gesunken. Was Jugendliche beruflich anstreben, werde heute mit den vielfältigen Möglichkeiten nicht mehr so stark wie früher durch die Eltern beeinflusst, schreibt die Lehrstuhlinhaberin für Pädagogische Psychologie der Uni Jena in einer neuen Broschüre des Studienkompass.
Dennoch, so Bracke, eröffnen Eltern und andere für Jugendliche wichtige Verwandte oder Freunde der Eltern durch ihre Tätigkeiten häufig einen Orientierungsrahmen, in dem sich Jugendliche zunächst einmal umschauen.
Die Digitalisierung verändert die Arbeitswelt und Berufsprofile teils massiv: In einem Report des Weltwirtschafsforums zur Zukunft von Jobs hieß es schon 2016, dass wohl zwei Drittel (65 Prozent) der Grundschüler in Jobs arbeiten werden, die aktuell noch gar nicht existieren.
Eine Vorstellung, wie diese Berufe aussehen könnten, haben laut Umfrage nur die wenigsten Eltern: Lediglich 8 Prozent gaben an, eine Idee davon zu haben, welche Berufe es erst künftig neu geben wird. Gut drei Viertel (76 Prozent) habe keine Vorstellung davon. (dpa/tmn)